Wirtschaft

Bewerbung in den USA – Tipps für die Jobsuche

Bewerbung in den USA
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In den vergangenen Jahren wandelte sich der US-amerikanische Arbeitsmarkt zwar auch zum Negativen. Dennoch möchten sich noch immer Tausende an Deutschen den Wunsch von einem Job in den USA erfüllen. Insbesondere im Lebenslauf von Führungskräften ist eine Station in den USA beinahe unerlässlich, da zahlreiche moderne Trends der Unternehmenskultur eng mit Nordamerika verbunden sind.

Von sich selbst überzeugt sein

Für US-amerikanische Unternehmen sind Jobinteressenten aus Übersee allerdings häufig eine Last. Aus dem Grund dürfen sich nur besonders gute Bewerber ernsthafte Hoffnungen auf eine Stellenzusage machen.

Ein wichtiger Aspekt bezieht sich auf die Fähigkeit, sich selbst gut ins rechte Licht zu rücken. Wer sich in den USA bewerben möchte, sollte zu 100 Prozent von sich überzeugt sein. Ein wichtiger Bestandteil der amerikanischen Kultur ist die Einstellung, etwas zu können, noch mehr zu wissen und zu wollen. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, hat bereits eine wichtige Grundlage für einen erfolgreichen Berufsstart erschaffen.

Von sich selbst überzeugt sein
Wer sich in den USA bewerben möchte, sollte zu 100 Prozent von sich überzeugt sein – Bild: © contrastwerkstatt #100649547 – stock.adobe.com

Der richtige Aufbau von Bewertungen

Bewerbungen für einen Job in den USA setzen sich aus einem drei oder vier Absätze langen Anschreiben sowie dem Resümee als Zusammenfassung der wichtigsten Stationen des Lebenslaufs zusammen.

Alle wichtigen Fakten gehen mit der Stellenausschreibung einher und beziehen sich auf Projekte, Stationen und Erfahrungen, aufgrund denen die Kandidaten für die gewünschte Position geeignet sind.

Wer Adjektive wie Leistungsfähigkeit oder Teamorientierung verwendet, muss diese Termini näher erläutern. Zugleich sollten Bewerber die Dokumente als Plattform nutzen, um zu erklären, wie sich wichtige Eigenschaften angeeignet wurden und weshalb die Charakteristika für die Bewerbung relevant sind.

Visionen formulieren

Der Aufbau des Anschreibens ähnelt deutschen Bewerbungen. Jobinteressenten erklären, auf welche Stelle sie sich bewerben und weshalb sie besonders gut für den Job geeignet sind. Dabei sei es “typisch amerikanisch”, im sogenannten Cover Letter auf ein übergeordnetes Berufsziel hinzuweisen. Aus dem Grund ist es durchaus erwünscht, auch etwas größer und visionärer zu denken.

Besitzen die Stellenanwärter bereits eine Greencard, ein befristetes Einreisevisum oder temporäres Arbeitsvisum, sollte dies unbedingt in der Bewerbung erwähnt werden. Schließlich erhalten Fachkräfte die Visa nur begrenzt und kosten Firmen jede Menge Zeit und Geld. Für Arbeitgeber ist dieser Status oft ein Minuspunkt. Im Gegensatz dazu haben Studierende und Berufstätige mit dem Wunsch für einen Praktikumsplatz in den USA oft bessere Karten. Ist ein Nachweis eines Praktikumsplatzes vorhanden, ist der Erhalt eines Visums zumeist nur noch Formsache.

Greencard USA
Besitzen die Stellenanwärter bereits eine Greencard, ein befristetes Einreisevisum oder temporäres Arbeitsvisum, sollte dies unbedingt in der Bewerbung erwähnt werden – Bild: © Marcus Kretschmar #24994572 – stock.adobe.com

Englischkenntnisse positiv hervorheben

Brillieren Bewerber mit sehr guten Englischkenntnissen, sind potentielle Arbeitgeber zumeist ebenfalls schneller davon überzeugt, dass die Einstellung und Einarbeitung recht komplikationslos verläuft. Liegt kein international anerkanntes Zertifikat vor, können Bewerber ihr sprachliches Know-How als “verhandlungssicher” oder “fließend in Wort und Schrift” darstellen.

Selbstbewusstes Auftreten ist dabei besonders wichtig.

Denn spätestens in ersten Skype-Interviews werden Arbeitgeber in spe beurteilen, inwiefern das Sprachniveau genügt oder durch andere Talente kompensiert werden kann. Eine Vorlage von Zeugnissen, Belegen oder Empfehlungsschreiben erfolgt ausschließlich auf Nachfrage.

Tipps zum Resümee

Das Resümee sollte sich über maximal eine Seite erstrecken. Karrieresprünge der vergangenen Jahre sollten besonders hervorgehoben werden. Sind Arbeitnehmer seit mehreren Jahren auf einer Position tätig, ist es hilfreich, nur die letzten zwei Stationen aufzuführen. Ehrenamtliche Engagements oder Hobbys werden nur dann aufgelistet, wenn diese mit dem Arbeitsplatz in Verbindung stehen.

Angaben zur Gesundheit, Kindern, Familienstand, Geschlecht, Alter, Herkunft und Religion sind bei Bewerbungen in den USA unerwünscht. Gleiches gilt für Fotos. Viele Unternehmen sind bei Bewerbungen darum besorgt, auf Schadenersatz verklagt zu werden. Schließlich sehen amerikanische Antidiskriminierungsgesetze wesentlich härtere Strafen als die deutsche Rechtssprechung vor. Sind in den Bewerbungsunterlagen persönliche Merkmale enthalten, werden diese Dokumente oftmals aussortiert. Datum sowie Unterschrift sind für die Bewerbung ebenfalls nicht erforderlich.

Standardverfahren in Großunternehmen

Insbesondere in Großunternehmen müssen Bewerber häufig an standardisierten Verfahren teilnehmen, indem Formulare und Dokumente hochgeladen werden müssen.

Das bedeutet allerdings nicht, die persönliche Ebene komplett zu ignorieren.

Bewerber sind gut beraten, sich im Vorfeld über die Ansprechpartner zu erkundigen und diese im Anschreiben direkt anzusprechen. Entsprechende Informationen liefert in aller Regel die Firmenhomepage.

Auf persönliche Kontakte verweisen

Persönliche Beziehungen können für Bewerber deutlich von Vorteil sein. Eine gut geeignete Plattform ist LinkedIn, die sogar Kontakte zu Personalern ermöglicht. Bestehen Kontakte zu Mitarbeitern – ganz gleich ob persönlich oder virtuell -, sollten Bewerber darauf unbedingt hinweisen.

Bei größeren Unternehmen ist es hilfreich, den entsprechenden Mitarbeitern ihre Funktion im Betrieb zuzuordnen. Denn auch wenn den Personalern die Mitarbeiter aus Fachabteilungen nicht persönlich bekannt sind, werden eher selten wichtige Bewerber ausgeschlossen, die bereits Kontakt zu Kollegen haben. Stößt die Bewerbung auf Anklang, folgen zumeist Einladungen für Vorstellungsgespräche, Videointerviews oder Assessment-Center. Aus dem Grund sollten potentielle Kandidaten mindestens zwei Referenzen samt Telefonnummer und E-Mail angeben. Diese Referenzen können sich auf Doktorvater, Professoren oder Arbeitgeber beziehen. Allerdings sollten Bewerber die potentiellen Ansprechpartner im Vorfeld darüber informieren, dass andere Unternehmen Kontakt aufnehmen könnten.

Am Ball bleiben

Wurden die Unterlagen dem Unternehmen übersandt, sollten Bewerber nicht allzu lange auf eine Rückantwort warten. Es ist durchaus legitim, sich nach drei bis fünf Tagen zu melden und nachzufragen, ob weitere Informationen oder Unterlagen benötigt werden.

Hierzulande werden schnelle Nachfragen eher als aufdringlich empfunden. Doch in den USA gilt diese Form der Kontaktaufnahme als Zeichen von hohem Engagement.