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Ab wann gelten Hunde als Senioren?

Ab wann gelten Hunde als Senioren?
Ab wann gelten Hunde als Senioren? - Foto: © yobab #597296269 - stock.adobe.com

Hundebesitzer wünschen sich für ihren Vierbeiner eine lange Lebenserwartung bei guter Gesundheit. Kommt der Hund in die Jahre, macht sich das mit nachlassender Fitness, Verhaltensänderungen, aber leider auch mit gesundheitlichen Einschränkungen bemerkbar.

Ab wann Hunde als Senioren gelten, hängt von der Rasse und der Größe ab. Größere Hunde erreichen schneller das Seniorenalter. Mit der entsprechenden Pflege und Fütterung können Hundefreunde ihrem Liebling auch im Alter noch eine gute Lebensqualität ermöglichen.

Studie aus Großbritannien liefert Anhaltspunkte

Ein Forscherteam der Universität von Liverpool erfasste tierärztliche Gesundheitsdaten, um zu bestimmen, ab wann Hunde zu den Senioren zählen. Wie die Studie zeigt, ist eine pauschale Antwort auf diese Frage nicht möglich. Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle.

Das Forscherteam zog für seine Studie fünf Millionen tierärztliche Gesundheitsdaten heran.

Die Forscher identifizierten zahlreiche Fälle, in denen Tierärzte ihre vierbeinigen Patienten eindeutig als alt einstufen.

Seniorenstatus bei Hunden von mehreren Faktoren abhängig
Eine Studie der Universität Liverpool zeigt, dass der Seniorenstatus bei Hunden von mehreren Faktoren abhängt und nicht pauschal bestimmbar ist – Foto: © Alexandra Hollstein
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Ab wann ist ein Hund alt?

Aus tierärztlicher Sicht gelten Hunde als Senioren, wenn das letzte Viertel ihrer voraussichtlichen Lebenserwartung beginnt. Die Lebenserwartung ist je nach Rasse unterschiedlich. Allgemein gelten Hunde bereits ab einem Alter von sieben oder acht Jahren als Senioren, auch wenn sie sich noch nicht so verhalten.

Die Forscher fanden in ihrer Studie heraus, dass das durchschnittliche Eintrittsalter ins Seniorenleben bei Hunden mit ungefähr 12,5 Jahren beginnt. Eine generelle Altersgrenze lässt sich jedoch nicht ableiten.

Entscheidend dafür, wie schnell ein Hund altert, sind neben der Rasse auch die Größe und die körperliche Konstitution. Die Forscher stellten eindeutig fest, dass große Hunde dazu neigen, schneller zu altern als kleinere Hunde. Auch die Lebenserwartung von Hündinnen ist etwas höher als die von Rüden.

Große Hunde wie Deutsche Doggen gelten oft schon im Alter von sechs Jahren als Senioren.

Anders sieht es bei einem Chihuahua aus, der mit zehn Jahren oft noch gar keine Anzeichen des Alterns zeigt. Ein Cocker Spaniel gilt bereits mit 11,7 Jahren als Senior, während ein Jack Russell Terrier erst mit durchschnittlich 14,1 Jahren als alt eingestuft wird.

Das unterschiedliche Alter, ab wann ein Hund ein Senior ist, hängt vom Stoffwechsel ab. Da große Hunde schneller wachsen, muss ihr Körper intensiver arbeiten. Das beschleunigt den Alterungsprozess.

Ab wann ist ein Hund alt
Aus tierärztlicher Sicht gelten Hunde als Senioren, wenn das letzte Viertel ihrer voraussichtlichen Lebenserwartung beginnt – Foto: © atiger
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Äußere Anzeichen des Alterns bei Hunden

Kommt ein Hund in die Jahre, zeigt sich das mit einigen äußerlichen Veränderungen, die völlig normal sind. Die äußerlichen Altersanzeichen schreiten immer weiter fort, je älter der Hund wird.

Das sind die wichtigsten äußerlichen Anzeichen für ältere Hunde:

  • das Fell verliert an Glanz und Farbintensität
  • das Fell wird weiß-grau, insbesondere an den Ohren und um die Schnauze
  • der Hund ist weniger muskulös und wirkt von seiner Statur her nicht mehr so stattlich
  • der Fellwechsel dauert länger

Ältere Hunde haaren häufig deutlich mehr. Der Fellwechsel nimmt mehr Zeit als früher in Anspruch. Der Grund dafür ist der langsamere Stoffwechsel im Alter. Die Nährstoffe werden schlechter aufgenommen und verarbeitet.

Änderungen im Verhalten bei älteren Hunden

Wird der Hund älter, verändert sich sein Verhalten. Da der Stoffwechsel weniger aktiv ist und dem Hund weniger Energie zur Verfügung steht, wird er träger. Er hat weniger Ausdauer und schläft länger. Der Vierbeiner bewegt sich weniger, zieht sich häufiger zurück und möchte mehr Ruhe. Diese Verhaltensweisen sind mit zunehmendem Alter völlig normal.

Die kognitiven Fähigkeiten des Hundes verändern sich. Das Tier reagiert langsamer und überhört mitunter Kommandos. Auch Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit nehmen ab. Der Hund benötigt für verschiedene Aktivitäten mehr Zeit. Mitunter entwickeln Hunde im Alter Trennungsangst und bellen häufiger.

Nicht alle diese Verhaltensweisen müssen bei einem älteren Hund auftreten.

Der Charakter, die Lebensweise, die Veranlagung und auch die Rasse wirken sich auf das veränderte Verhalten im Alter aus.

Sorgen sollten sich Hundebesitzer, wenn ihr vierbeiniger Freund plötzliche Umschwünge in seinem Verhalten zeigt. Möchte der Hund von einem Tag auf den anderen nicht mehr spazieren, verweigert er sein Essen und wirkt er abgeschlagen, deutet das auf eine Erkrankung hin. Auch zunehmende Aggressivität kann ein Zeichen dafür sein.

Änderungen im Verhalten bei älteren Hunden
Wird der Hund älter, verändert sich sein Verhalten – Foto: © Mary Lynn Strand
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Anzeichen für ungesundes Altern bei Hunden

Mit zunehmendem Alter nehmen die gesundheitlichen Probleme bei Hunden zu. Hundebesitzer sollten mit ihrem Liebling zum Tierarzt gehen, wenn sie mindestens eines dieser Anzeichen bemerken:

  • Schwäche, die sich mit einem Muskelschwund an Hüften und Rücken sowie teilweise mit zitternder Hinterhand bemerkbar macht
  • Erschöpfung, wenn das Tier schon bei leichter Anstrengung hechelt
  • geringe Aktivität und wenig Interesse an der Umgebung
  • eingeschränkte Beweglichkeit wie Humpeln oder Probleme beim Aufstehen
  • Appetitmangel, verbunden mit Gewichtsverlust
  • Senilität mit Verlust der kognitiven Fähigkeiten und Orientierungsproblemen

Was Besitzer älterer Hunde beachten sollten

Um ihrem Liebling auch im Alter noch ein hohes Maß an Lebensqualität zu gewähren, sollten Hundebesitzer einiges beachten. Regelmäßige Tierarztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu behandeln. Auch die Zahnsteinentfernung gehört dazu.

Bewegung ist auch bei älteren Hunden wichtig, um dem Muskelabbau und dem Gelenkverschleiß entgegenzuwirken. Gut geeignet sind kürzere Spaziergänge. Um die Körperwahrnehmung und Koordination zu trainieren und den Hund auch geistig fit zu halten, sollten Hundebesitzer die Strecke bei der Hunderunde wechseln. Das Futter für ältere Hunde sollte hochwertig und leicht verdaulich sein.