Ein virtueller Server verhält sich für den Anwender wie ein eigenständiger Server und bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten zur Realisierung von Internetprojekten wie Onlineshops oder Internetauftritte. Am Markt ist eine Vielzahl verschiedener Produkte unterschiedlicher Anbieter erhältlich. Um den passenden vServer zu finden, leistet unser vServer Vergleich nützliche Dienste.
vServer werden vom Anbieter virtuell bereitgestellt. Es handelt sich um eine Softwareinstanz auf einer gemeinsam genutzten Hardware- und Softwareplattform, auf der weitere vServer installiert sind. Die Hardware steht den einzelnen vServern nicht exklusiv zur Verfügung, sondern alle Serverinstanzen teilen sich die bereitgestellte Leistung. Jeder vServer ist gegenüber den vServern anderer Kunden abgeschottet und verhält sich für den Anwender wie ein “normaler” Server. Lediglich in der Leistungsfähigkeit können sich die verschiedenen vServer untereinander eventuell beeinflussen.
Die Ressourcen teilt der Anbieter den einzelnen Servern per Konfiguration zu. Dies hat den Vorteil, dass sich Anpassungen schnell und flexibel vornehmen lassen, ohne dass Hardware zu erweitern oder zu tauschen ist. Sie haben Root-Zugriff auf den Server und genießen viele Freiheiten bei der individuellen Konfiguration des Servers und der Installation von Software. Als Virtualisierungslösungen setzen Provider Lösungen wie Microsoft Hyper-V oder VMware ein. Der Zugriff auf die Virtualisierungssoftware und die eigentliche Hardwareplattform bleibt dem Anbieter vorbehalten.
Der Anwender ist für das Management seines Servers verantwortlich und benötigt entsprechendes Server- und Betriebssystem-Know-how. Die Anbieter kümmern sich um die Bereitstellung des vServers, die Zuteilung der Ressourcen und die Anbindung des Servers an das Internet. Im Vergleich zum Beispiel zu einem Dedicated Server oder einem Managed Server ist der vServer günstiger. Er eignet sich sehr gut für Anwendungen, die die Freiheit und Flexibilität eines eigenen Servers zu niedrigen Kosten benötigen. Die Performance hinsichtlich CPU-Leistung, RAM und Festplattenplatz ist flexibel anpassbar und beeinflusst den Preis des vServer-Produkts. vServer sind bei einigen Anbietern in der gemanagten Variante als Managed Server verfügbar.
vServer sind mit verschiedenen technischen Ausstattungsmerkmalen verfügbar. Diese sind je nach Anbieter flexibel veränderbar und haben Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Servers und den Preis. Wichtige Ausstattungsmerkmale sind:
Die meisten Provider bieten den Kunden die Möglichkeit, sich für ein bestimmtes Betriebssystem zu entscheiden. Verfügbare Betriebssysteme sind verschiedene Linux-Distributionen wie Ubuntu, openSUSE oder Debian und Microsoft Windows Versionen wie Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2016. Das Betriebssystem ist für die Bereitstellung der grundlegenden Funktionen des vServers verantwortlich und bildet die Funktionsbasis für die zu betreibenden Anwendungen. Einige Anwendungen sind nur mit bestimmten Betriebssystemen kompatibel und erfordern einen vServer mit genau diesem Betriebssystem. Weit verbreiten ist Linux bei sogenannten LAMP-Anwendungen (Linux, Apache, MySQL, PHP) wie Content Management Systemen oder Onlineshops. Wer WordPress hosten möchte, für den bietet WordPress-Hosting eine passende Lösung (siehe WordPress Hosting Vergleich). Windows ermöglicht eine reibungslose Integration in bestehende Microsoft-Umgebungen.
vServer besitzen zwar keine dedizierten Hardwareressourcen, dennoch sind die virtuellen Ressourcen vergleichbar mit den physischen Ressourcen eines exklusiv gehosteten Servers. Der Provider weist dem vServer eine bestimmte Anzahl an virtuellen Prozessorkernen zu. Damit erhält der vServer das Recht, auf die echten Ressourcen der gemeinsamen Hardwareplattform zuzugreifen. Die Rechenleistung des Servers hängt direkt von den verfügbaren virtuellen Prozessorkernen ab. Je mehr Prozessorkerne vorhanden sind, desto mehr Prozesse lassen sich gleichzeitig bedienen und desto höher ist die Performance des vServers. Die Anzahl der Prozessorkerne ist gleichzeitig ein Maß für die Multitaskingfähigkeit des Servers, denn mehrere Prozessorkerne können mehrere Aufgaben parallel ausführen. Ein vServer, der viele gleichzeitige Tasks zu erledigen hat, weil er beispielsweise viele Webseitenbesucher zu bedienen hat, profitiert besonders von mehreren Prozessorkernen. Typische Werte für die Anzahl Prozessorkerne im vServer Vergleich sind eins, zwei, vier, acht, zehn oder zwölf.
Ebenfalls maßgeblich verantwortlich für die Performance eines vServers ist die Größe des RAM (Arbeitsspeicher – Random Access Memory). Der Arbeitsspeicher hält die Daten zur weiteren Verarbeitung für den Prozessor bereit. Steht viel Arbeitsspeicher zur Verfügung, muss der Server seltener auf den sehr viel langsameren Festplattenspeicher zugreifen. Ist der Arbeitsspeicher klein, steigt die Anzahl der Festplattenzugriffe und Anwendungsdaten müssen eventuell vom Arbeitsspeicher auf die Festplatte ausgelagert werden. Dementsprechend steigt oder sinkt die Performance des vServers. vServer mit Anwendungen, die viele Daten schnell verarbeiten und bereitstellen müssen, sollten mit einem großen Arbeitsspeicher ausgestattet sein. Typisch für die Größe des RAM sind Werte zwischen vier und 60 Gigabyte oder mehr.
Jedem vServer ist ein bestimmter virtueller Festplattenspeicherplatz zugewiesen. Je mehr Speicherplatz auf dem vServer vorhanden ist, desto mehr Daten lassen sich ablegen. Die Zugriffsgeschwindigkeit auf die Daten sowie die Schreib- und Lesegeschwindigkeit hängen von der zugrundeliegenden Hardware des Festplattenspeichers ab.
Der Speicherplatz kann auf HDD- (Hard Disk Drives) und SSD- (Solid State Drives) Festplattentechnik basieren. Bei HDDs handelt es sich um herkömmliche Festplatten mit rotierenden Magnetscheiben und sich bewegenden Schreib-/Leseköpfen. SSD-Speicher kommen ohne Mechanik aus und arbeiten vollständig elektronisch. Während HDD-Festplatten günstig aber relativ langsam sind, bieten teurere SSD-Speicher eine hohe Geschwindigkeit. Ein weiterer Vorteil der SSD-Technik ist, dass sie weniger fehleranfällig und zuverlässiger ist. Welche Festplattentechnik ein vServer nutzt, ist unserem vServer Vergleich zu entnehmen.
Um einen guten Kompromiss zwischen Performance und Wirtschaftlichkeit zu erzielen, sind Mischformen bestehend aus SSD- und HDD-Festplatten verfügbar. Häufig benötigte Daten sind bei diesen vServern auf SSDs abgelegt, große Datenmengen, auf die seltener zugegriffen werden muss, lassen sich auf HDDs speichern. Reine HDD-Speicher sind bei den vServern der verschiedenen Anbieter heute nur noch bei besonders großem Speicherbedarf zu finden. Im Hintergrund kann ein sogenanntes RAID-System aktiv sein, dass für die Spiegelung der Daten und bessere Zugriffszeiten sorgt, indem es mehrere Festplatten logisch zu einem Festplattenspeicher zusammenfasst.
Nicht nur technische Merkmale, sondern auch Vertragskriterien sind beim vServer Vergleich zu berücksichtigen. Beispielsweise stellt die Vertragslaufzeit ein solches Kriterium dar. Sie bestimmt, über welchen Zeitraum der vServer bei einem Anbieter gebucht ist. Eine Beendigung des Vertrags oder ein Wechsel zu einem Anbieter ist immer nur zum Ende der Vertragslaufzeit unter Einhaltung der gültigen Kündigungsfristen möglich. Sind Sie mit einem Anbieter oder seinem vServer unzufrieden, kann eine lange Vertragslaufzeit einen vorzeitigen Wechseln verhindern oder teurer machen. Andererseits reduzieren die Provider die einmaligen Installationskosten und/oder die monatlich zu entrichtenden Gebühren, wenn Verträge mit längeren Laufzeiten abgeschlossen werden.
Möchten Sie Ihren vServer beim gleichen Provider upgraden, ist das in der Regel ohne eine Beachtung der Vertragslaufzeit möglich. Kurze Vertragslaufzeiten sind optimal, wenn Sie einen Wechsel zu einem anderen Anbieter in Betracht ziehen oder die Leistungsfähigkeit eines Produktes zunächst ausgiebig testen möchten.
vServer stellen eine virtuelle Instanz dar, die auf einem Rechnersystem in einem bestimmten Rechenzentrum gehostet ist. Abhängig davon, wo sich dieses Rechenzentrum befindet, lassen sich bestimmte Vorgaben einhalten oder nicht. Werden beispielsweise personenbezogene Daten von EU-Bürgern verarbeitet, sind die strengen Regeln der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu beachten. Rechenzentren außerhalb der Europäischen Union können dies oft nicht garantieren.
Der Standort des vServers beeinflusst auch Antwortzeiten der Internetanwendung und Ladezeiten von Internetseiten. Die Antwortzeiten verkürzen sich, je näher der Serverstandort im User ist. Ein in Asien oder Übersee gehosteter vServer macht für User, die sich größtenteils in Europa befinden, meist wenig Sinn. In unserem vServer Vergleich können Sie sich alle Server mit Standort Deutschland anzeigen lassen.