Wirtschaft

Folgt bald Impfstoff gegen Gürtelrose?

Impfstoff gegen Gürtelrose
Folgt bald Impfstoff gegen Gürtelrose? - Bild: © weyo #220120304 stock.adobe.com

Der Mainzer Pharmakonzern Biontech und dessen US-Partner Pfizer möchten gemeinsam einen Impfstoff gegen Gürtelrose entwickeln. Das Vakzin soll ebenfalls auf Grundlage der mRNA-Technik entstehen, die schon beim Corona-Impfstoff angewendet wurde.
Entsprechende klinische Studien sollen in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen.

Eine Viruserkrankung

Eine Erkrankung wie Herpes Zoster bzw. Gürtelrose wird durch ein Virus ausgelöst. Bei Kindern verursacht das Virus zumeist Windpocken.

Doch nach Abklingen der Krankheit befindet sich das Virus zumeist ein Leben lang in den Nervenzellen, um zu einem späteren Zeitpunkt eine Gürtelrose auszulösen.

Anfangs tritt ein brennender Schmerz auf. Daraufhin breiten sich Bläschen bandartig und halbseitig auf der Haut aus. Ist der Ausschlag abgeheilt, hält Nervenschmerz in einzelnen Fällen noch für lange Zeit an.

Herpes Zoster
Eine Erkrankung wie Herpes Zoster bzw. Gürtelrose wird durch ein Virus ausgelöst – Bild: © irontrybex#208807274 stock.adobe.com

Ein mRNA-Impfstoff

Gemäß Informationen des Robert Koch-Instituts RKI erkranken hierzulande jährlich etwa 300.000 Patienten an Gürtelrose. Ungefähr fünf Prozent aller Betroffenen leiden unter einem schweren Verlauf. Gegen die Erkrankung existiert eine Standardimpfung mit einem inaktivierten Impfstoff, der in zwei Dosen verabreicht wird.

Das neue Vakzin ist gemäß Informationen des Unternehmens eine durch Pfizer entwickelte Antigen-Technologie. Zudem kommt das mRNA-Verfahren von Biontech zum Einsatz. In die Entwicklungskosten teilen sich die beiden Firmen ebenso hinein wie in aus zukünftigen Produktverkäufen erzielte Bruttogewinne.

Ein Vakzin mit hoher Wirksamkeit

Wie Biontech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin verlauten ließ, möchten beide Firmen ihre Expertise zur Entwicklung des mRNA-Impfstoffs gegen Gürtelrose nutzen. Mit der Strategie verfolgen sie das Ziel, ein Vakzin mit guter Wirksamkeit und „vorteilhaftem Risikoprofil“ zu konzipieren.
Vergleichbar mit dem Corona-Impfstoff hat Pfizer das Recht, den Impfstoff auf der ganzen Welt zu vermarkten. Die einzigen Ausnahmen sind die Türkei und Deutschland, in denen Biontech über die Vermarktungsrechte verfügt.