Staubläuse in der Wohnung und Gefahr für die Gesundheit

Staubläuse sind winzige gelbliche oder bräunliche Insekten, die sich gerne in feuchten Umgebungen aufhalten. Sie sind in der Regel harmlos, doch treten sie in der Wohnung auf, deutet das darauf hin, dass etwas nicht in Ordnung ist. Der Name ist irreführend, denn es handelt sich nicht um Läuse.
Weltweit verbreitete kleine Insekten
Weltweit sind mehrere Tausend Arten von Staubläusen verbreitet. Die Bücherläuse sind eine Gruppe der Staubläuse. Auch von ihnen gibt es über hundert Arten, wie Dr. Michael Haas, Biologe am Institut für Schädlingskunde in Rödermark, erklärt.
Die nur ein bis anderthalb Millimeter kleinen Insekten haben lange Fühler und halten sich in feuchten Umgebungen auf.
Es sind keine Läuse, da sie nicht beißen oder stechen und daher auch kein Blut saugen. Sie bilden biologisch eine eigene Ordnung unter den Insekten.

Bevorzugte Lebensräume von Staubläusen
Staubläuse leben nicht bevorzugt in trockenen, staubigen Umgebungen, wie der Name vielleicht vermuten lässt. Sie bevorzugen ein relativ feuchtes Umfeld, in dem auch Sporen, Pilze oder Schimmel anzutreffen sind, von denen sie sich ernähren. Dr. Michael Haas sagt, dass sich die Insekten bei einer Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent am wohlsten fühlen. Sie halten sich gerne in Kellern, wenig gelüfteten Räumen sowie an feuchten oder frisch tapezierten Wänden auf.
Die kleinen Insekten fühlen sich auch in Küchen, Badezimmern, hinter Schränken an Außenwänden und an feuchten Fensterbänken wohl. Ist es in Vorratsschränken feucht, sind sie dort mitunter an Lebensmitteln zu finden. Als Lebensraum können auch feuchtes Papier, Bücher, Kartons oder mit Pilzen oder Schimmel befallenes Holz dienen.

Befall mit Staubläusen erkennen
Staubläuse fallen kaum auf, wenn sie nur in einer geringen Anzahl vorhanden sind. Sie bewegen sich jedoch aktiv und können sogar springen. Daher ist an einer Wand mitunter ein Punkt sichtbar, der sich bewegt. Bei genauerem Hinsehen ist die Staublaus erkennbar.
An feuchten Stellen können sich viele Staubläuse ansammeln, die dann leicht zu entdecken sind. Die Tiere kommen manchmal auch nur vorübergehend vor. Eine Generation dieser Insekten kann sich bei starkem Regen aufbauen, wenn das Haus an verschiedenen Stellen feucht ist.
Der Entwicklungszyklus von Staubläusen beträgt nur zwei bis drei Wochen. Ist es drinnen und draußen wieder trockener, können die Tiere nach wenigen Wochen von selbst verschwinden.
Gefahr für die menschliche Gesundheit
Staubläuse sind in der Regel für Menschen nicht gefährlich. Eine gesundheitliche Gefahr besteht auch nicht beim Verzehr von Lebensmitteln, die mit Staubläusen verunreinigt sind. Staubläuse saugen kein Blut und verursachen auch keine schmerzenden Bisse oder Stiche.
Dennoch können allergische Reaktionen durch Staubläuse auftreten, insbesondere durch Kontakt mit toten Insekten. Symptome sind Hautreizungen, Rötungen, Quaddelbildung, Schleimhautreizungen und Niesreiz.
Auch wenn Staubläuse sonst keine Gefahr für die Gesundheit darstellen, kann ihr Auftreten auf gesundheitsschädliche Bedingungen in der unmittelbaren Umgebung hinweisen.
Das Vorhandensein von Schimmel kann zu Atemwegsreizungen, Schnupfen, Husten und Kopfschmerzen führen. Menschen mit Allergien oder Asthma reagieren stark auf in der Luft befindliche Schimmelsporen.
Wer einen Befall mit Staubläusen bemerkt, sollte nach Quellen für Feuchtigkeit suchen und diese Quellen beseitigen.
Bekämpfung von Staubläusen
Wer Staubläuse in der Wohnung hat, wird sie im Normalfall durch Trockenheit los. Die Feuchtigkeit sollte dort, wo sich die Tiere aufhalten, aktiv zurückgedrängt werden. Nach einigen Tagen oder Wochen verlieren die Staubläuse ihre Nahrungsgrundlage und sterben.
Mit Heizungswärme oder speziellen Lufttrockengeräten lässt sich Trockenheit herbeiführen. Kältebrücken sollten abgedichtet werden. Sie entstehen dort, wo Kälte und Feuchtigkeit von außen ins Haus transportiert werden.
Nur bei hohem Leidensdruck, beispielsweise bei einer Allergie, und bei einem sehr starken Befall ist eine aktive Bekämpfung der Staubläuse sinnvoll. Dr. Michael Haas vom Institut für Schädlingskunde weist darauf hin, dass nur in Ausnahmefällen ein professionelles Insektenbekämpfungsteam beauftragt werden sollte. Es reicht zumeist aus, die hohe Luftfeuchtigkeit durch Heizen und Lüften zu bekämpfen, um die Tiere wieder loszuwerden.









