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Hohes Finanzvermögen von Deutschland

Hohes Finanzvermögen von Deutschland
Hohes Finanzvermögen von Deutschland - Bild: © kazy #276414063 stock.adobe.com

Zur Bewältigung der Negativfolgen der Coronapandemie nehmen Bund und Länder aktuell zahlreiche Kredite auf. Allerdings können nicht alle Geldsummen bis zum Jahresende investiert werden.
Aus dem Grund überschreitet das öffentliche Finanzvermögen in Deutschland erstmals eine magische Marke.

Nicht genutzte Gelder aus Kreditaufnahmen

Im vergangenen Jahr überstieg das öffentliche Finanzvermögen der Sozialversicherung, des Bundes, der Länder und Gemeinden zum ersten Mal die eine Eine-Billion-Euro-Grenze.

Der Höchstwert ist mit 1029,3 Milliarden Euro erreicht.

Dafür sind in erster Linie nicht genutzte Mittel aus Kreditaufnahmen des Bundes verantwortlich. Im Vorjahr belief sich der Anstieg auf 5,7 Prozent.

Öffentliches Finanzvermögen
Im vergangenen Jahr überstieg das öffentliche Finanzvermögen der Sozialversicherung, des Bundes, der Länder und Gemeinden zum ersten Mal die eine Eine-Billion-Euro-Grenze – Bild: © Dan Race#12330560 stock.adobe.com

Vermögen aus mehreren Komponenten

Wichtige Bestandteile des öffentlichen Finanzvermögens sind Wertpapiere, Einlagen und Bargeld. Diese Vermögensform grenzt sich vom nicht-öffentlichen Bereich ab, dem beispielsweise private Unternehmen oder Kreditinstitute angehören.

Im Jahr 2020 erhöhte sich das Finanzvermögen des Bundes im Vergleich zu 2019 um insgesamt 22,8 Prozent auf insgesamt 400,5 Milliarden Euro.

Vermögen aus mehreren Komponenten
Wichtige Bestandteile des öffentlichen Finanzvermögens sind Wertpapiere, Einlagen und Bargeld – Bild: © Eisenhans#169011009 stock.adobe.com

Die Corona-Pandemie als wichtiger Grund

Ein wichtiger Grund für den Anstieg im Jahr 2020 ist die deutlich erhöhte Kreditaufnahme, die der Bund nutzte, um wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie entgegenzuwirken.

Bis Ende 2020 wurden jedoch nicht alle Finanzmittel wieder ausgegeben, so dass sich dementsprechend die Einlagen des Bundes erhöhten.

Wie das Statistische Bundesamt zusätzlich verlauten ließ, steigerte sich dementsprechend auch der Schuldenstand.

Deutliche Unterschiede zwischen Bundesländern

Im Vorjahresvergleich erreichten die Länder ein nahezu identisches Finanzvermögen zum Wert von 260,6 Milliarden Euro. Dennoch bestehen nach Informationen der Länder von Region zu Region große Unterschiede. Während sich in Bremen mit einem Anteil von 55,8 Prozent der größte Anstieg verzeichnet, sorgte ein Sondereffekt in Bayern für den größten Rückgang mit einem Minus von 27,1 Prozent.

Generell erzielten alle Gemeinden sowie Gemeindeverbände einen Anstieg in Höhe von 1,8 Prozent auf insgesamt 214,2 Milliarden Euro. Bei der Sozialversicherung stellte sich hingegen ein Rückgang von 13 Prozent auf insgesamt 154 Milliarden Euro ein. Wie das Bundesamt informierte, ist für diese Entwicklung hauptsächlich die Finanzierung von Kurzarbeitergeld während der Pandemie bei der Bundesagentur für Arbeit verantwortlich.