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Der Sommer

Sommer
Der Sommer - Bild: © maryviolet #277678588 – stock.adobe.com

Längere Tage, kürzere Nächte, Hitze und viel Sonnenstrahlen. Baden im Pool, am See oder am Meer. Wandern in den blühenden Wäldern und Feldern, Picknick, lange Spaziergänge, wunderschöne Blumenwiesen und viel Eis. Boot fahren, kurze Hosen tragen oder noch kürzere Kleider. Wovon wir hier reden, ist vielen wohl klar. Der Sommer.
Für viele Menschen gilt der Sommer als die beste Jahreszeit, aber wann beginnt der Sommer eigentlich? Und wie viele Tage hat er? Wann ist Hochsommer und woran machen wir diese Jahreszeit fest?

Wann beginnt der Sommer

Beim Sommer handelt es sich um die wärmste Zeit des Jahres. Aus meteorologischer Sicht zieht sich der Sommer von Juni bis August. Astronomisch gesehen beginnt der Sommer mit der Sommersonnenwende. Dies entspricht auch dem kalendarischen Sommeranfang.
Gemeint ist der Zeitpunkt des Jahres, an dem die Sonne senkrecht über dem Wendekreis steht und die Tage am längsten sind.

Auf unserer Erdhalbkugel, der Nordhalbkugel, ist der Sommerbeginn also am 20.,21. oder 22. Juni. Nach diesem jeweiligen Datum werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger.

Dieses Jahr ist der Sommeranfang in Deutschland am 21. Juni um 11:13 Uhr MESZ (Mitteleuropäischer Sommerzeit). Die herbstliche Tagundnachtgleiche leitet das Ende des Sommers ein. Diese findet am 22. Oder 23. September statt, dieses Jahr ist es der 23. September.

Sommer wärmste Zeit des Jahres
Beim Sommer handelt es sich um die wärmste Zeit des Jahres – Bild: © Sunny studio #416881977 – stock.adobe.com

Welcher Junitag zählt denn nun?

Die Sonnenwende im Juni findet jährlich an einem anderen Datum statt. In Deutschland ist meistens der 21. Juni betroffen, in manchen Jahren jedoch auch der 20. Juni. Der meteorologische Sommeranfang hingegen ist immer der 1. Juni. Bei dieser Methode beginnen die Jahreszeiten stets am ersten Tag des Monats, in welchem die Tagundnachtgleiche oder die Sonnenwende stattfindet.

Meteorologen berechnen die Jahreszeiten deswegen auf die Weise, weil sie dadurch eine konstante Länge der vier Jahreszeiten erzeugen. Das ist sinnvoll, wenn man die Wetteraufzeichnungen und Klimadaten über einen längeren Zeitraum statistisch auswerten und vergleichen möchte.

Daten der Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen
Die Sonnenwende im Juni findet jährlich an einem anderen Datum statt – Bild: © LuckySoul #349506256 – stock.adobe.com

Wie viele Tage hat der Sommer

Aufgrund der Ellipse der Erdumlaufbahn, das heißt, dass die exakte Kreisbahn um 1,7 Prozent abweicht, gibt es in der Länge der einzelnen Jahreszeiten einen Unterschied.

Der Nordsommer ist demnach ein wenig länger als der Südsommer. Das liegt daran, dass die Erde im Nordsommer etwas weiter von der Sonne entfernt ist.

Die kalte Winterjahreszeit ist mit 89 Tagen am kürzesten, während der Herbst mit 90 Tagen folgt. Das Rennen machen der Frühling mit 93 Tagen dicht neben dem Sommer mit 94 Tagen.

Hochsommer

Hierzulande liegt der potenzielle Höhepunkt des Sommers ca. drei bis sechs Wochen nach der Sommersonnenwende. Dort können wir die höchsten Temperaturen verzeichnen. Spricht man vom phänologischem Sommerbeginn, weicht dieser vom astronomischen erheblich ab. Aus phänologischer Sicht hängt der Sommerbeginn von Großwetterlagen, Klimaunterschieden (Land-Meer-Verteilung) und regionalen Einflussfaktoren.

Zudem gibt es einen Unterschied zwischen Frühsommer, Hochsommer und Spätsommer. Von Hochsommer spricht man dann, wenn die tatsächlich wärmste Zeit des Jahres vorherrscht. Diese spielt sich in einem Zeitraum von Mitte Juni bis Ende Juli ab. Selten können auch noch die Wochen bis Mitte August als Hochsommer betitelt werden.
Aus phänologischer Sicht fängt der Hochsommer mit der Blüte der Weinrebe und Sommerlinde an. Das Ende wird eingeleitet, wenn der Winterraps geerntet werden kann und der Winterroggen kurz davorsteht.

Höhepunkt des Sommers ca. drei bis sechs Wochen nach der Sommersonnenwende
Höhepunkt des Sommers ca. drei bis sechs Wochen nach der Sommersonnenwende – Bild: © bnenin #320060915 – stock.adobe.com

Fakten zur Sommersonnenwende

Zur Sommersonnenwende im Juni erreicht die Sonne auf der Nordhalbkugel ihren höchsten Stand. Kein anderer Tag im Jahr ist so lang, denn die Sonne erhellt nur an diesem Datum den größten Teil der Nordhalbkugel. Sommer im Allgemeinen ist jedoch nicht nur an diesem Tag, sondern in mehreren Monaten. Das liegt daran, dass die Sonnenenergie intensiver und vermehrt auf uns wirkt und weniger ins All abgestrahlt wird. Aufgrund dessen wärmt sich die Atmosphäre immer weiter auf und die Tage werden wärmer.

Der längste Tag im Norden Deutschlands wie zum Beispiel in Hamburg ist um eine Stunde länger als der längste Tag in Zürich, Schweiz.

Je näher wir also Richtung nördlichen Polarkreis gehen, desto länger werden die Tage um die Sonnenwende. Auch interessant ist, dass die Sonnenwende überall gleichzeitig stattfindet. Während wir in Deutschland (Berlin) den 21. Juni 11:13 Uhr MESZ beobachten können, ist es in Sydney der 21. Juni 19:13 Uhr AEST. Obwohl die Zeitverschiebung existiert, findet die Sonnenwende überall auf der Welt gleichzeitig statt.
Der Moment, an dem die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis steht, ist unabhängig von Koordinaten oder Zeitzonen. Auf der Südhalbkugel wird zur Sommersonnenwende allerdings der Winter eingeläutet.

Die Entfernung zur Sonne ist im Juni größer als im Dezember

Klingt verrückt, oder? Auch wenn um die Sommersonnenwende im Juni die wärmste Jahreszeit des Jahres startet, beträgt die Entfernung zwischen der Sonne und der Erde etwa 5 Millionen Kilometer mehr als zur Wintersonnenwende im Dezember.

Übrigens war vor dem Jahr 2020 zuletzt im Jahr 1896 der 20. Juni das Datum der Sommersonnenwende. Übrigens wird es am Tag der Sonnenwende innerhalb des ganzen nördlichen Polarkreises keine Nacht. Es handelt sich um den einzigen Tag, an dem die Sonne dort nie untergeht.
Die „Mitternachtssonne“ kann je nach Temperatur und Luftdruck auch bis zu 100 Kilometer jenseits des Polarkreises sichtbar sein.