Superfoods aus der Region

Superfoods liegen im Trend für die Gesundheit, denn sie sollen zur Heilung von Krankheiten beitragen, den Blutdruck senken oder beim Abnehmen helfen. Häufig handelt es sich um exotische Früchte aus fernen Ländern. Verschiedene Superfoods wachsen jedoch auch vor der Haustür und kosten kein Geld.
Sie können in verschiedenen Regionen in Deutschland im Wald oder auf der Wiese geerntet werden. Solche regionalen Superfoods sind nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für Umwelt und Klima, da sie keine langen Wege hinter sich haben und nicht mit dem Flugzeug eingeführt werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Superfoods?
Als Superfoods werden Lebensmittel bezeichnet, denen auf mehrfache Weise eine positive Wirkung auf die Gesundheit nachgesagt wird. Diese Wirkung ist jedoch zumeist nicht wissenschaftlich belegt. Häufig handelt es sich um Werbeversprechen, die Verbraucher zum Kauf solcher Lebensmittel inspiriert.
Superfoods können verschiedene Gemüsesorten, Obst, Nüsse, aber auch Samen oder Kräuter sein.
Sie enthalten häufig viele Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und andere wertvolle Stoffe für die Gesundheit.

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Bärlauch – Ernte im Frühjahr
Bärlauch ist mit Knoblauch verwandt und riecht und schmeckt ähnlich wie Knoblauch. Er kann auf vielfältige Weise verarbeitet werden, beispielsweise für Salate, Bärlauchbutter, Bärlauchbrot, Suppen oder Pesto. Er ist reich an Vitamin C, Eisen und schwefelhaltigen ätherischen Ölen, die sich positiv auf Leber, Galle, Magen, Darm, Verdauung und Atemwege auswirken können.
Bärlauch wächst im Wald, an halbschattigen Orten, an feuchten Standorten. Er wird von März bis Mai gesammelt. Allerdings besteht eine hohe Verwechslungsgefahr mit den giftigen Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen. Die Blätter von Bärlauch sind jedoch schmaler, haben einen kurzen Stiel und riechen nach Knoblauch.

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Giersch – ein Ärgernis vieler Gartenfreunde
Für viele Gartenfreunde ist Giersch ein Ärgernis, da er sich schnell ausbreitet und sich nur schwer wieder entfernen lässt. Allerdings gilt er auch als Superfood, da er reich an Vitamin C, Vitamin A, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und sekundären Pflanzenstoffen ist. Er kann die Beschwerden von Rheuma lindern.
Giersch kann von April bis Juli geerntet werden.
Er schmeckt würzig, erinnert im Geschmack an Petersilie und eignet sich für Kräuterquark, Salate, Suppen und Smoothies.
Schlehen – Ernte nach dem ersten Frost
Schlehen erinnern in ihrer Form und ihrer Farbe an Pflaumen, sind jedoch deutlich kleiner. Auch sie haben einen Kern. Der Schlehdorn wächst häufig auf kalkhaltigen Böden an Wald- und Wegrändern. Die Früchte reifen ab September, doch aromatischer werden sie nach der Frosteinwirkung. Sie sollten daher nach dem ersten Frost geerntet werden.
Schlehen haben einen herben Geschmack, der durch Gerbsäure und Fruchtsäure hervorgerufen wird. Sie sind reich an Vitamin C und Mineralstoffen, regen den Stoffwechsel und die Verdauung an und wirken entzündungshemmend. Aus den Blüten des Schlehdorns kann ein Aufguss bereitet werden, der bei Durchfall, Magenbeschwerden sowie Blasen- und Nierenproblemen helfen kann. Die Früchte können zur Bereitung von Saft und Marmelade verwendet werden.

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Bucheckern als Früchte der Rotbuche
Bucheckern sind die Früchte der Rotbuche und waren im Krieg ein Ersatz für Nüsse. Heute sind sie nahezu in Vergessenheit geraten, obwohl sie sehr gesund sind. Sie sind reich an Linolsäure, einer essentiellen Fettsäure sowie an den Mineralstoffen Zink und Eisen.
Bucheckern sind roh giftig und können zu Bauchschmerzen führen. Sie sollten geschält und in der Pfanne geröstet oder mit kochendem Wasser übergossen werden, um den Giftstoff abzubauen. Bucheckern eignen sich ähnlich wie Nüsse als Topping zu Salaten, können jedoch auch geschrotet und zum Backen verwendet werden. Sie wirken entzündungshemmend und sollen Linderung bei Zahnfleischproblemen bringen.
Judasohr – ein Pilz
Das Judasohr ist ein Pilz, der am besten im Herbst gesammelt wird, aber auch zu anderen Jahreszeiten anzutreffen ist. Er wächst häufig in feuchten, frostfreien Wintermonaten als Parasit auf Ästen und alten Stämmen von Holunder.
Der Pilz enthält Vitamin B1, Eisen, Magnesium und Kalium und soll die Fließfähigkeit des Blutes verbessern, den Cholesterinspiegel senken und entzündungshemmend wirken.
Er hat einen ziemlich starken Eigengeschmack und eignet sich für Pilzgerichte und Suppen. Aufgrund seiner Form ist das Judasohr unverwechselbar. Eine Verwechslungsgefahr mit giftigen Pilzen besteht nicht.
Holunder – gesunde Blüten und Beeren
Holunderblüten werden gern zu Sirup verarbeitet und für Limonade oder das Getränk Hugo verwendet. Sie wirken aufgrund des Gehalts an ätherischen Ölen schweißtreibend, entzündungshemmend, entwässernd, schleimlösend und fiebersenkend. Sie regen die Tätigkeit von Galle und Leber an, lindern Magenbeschwerden und Husten. Die Blüten können als Tee verarbeitet oder frittiert werden.
Nicht nur die Blüten, sondern auch die Beeren von Holunder gelten als Superfood und werden zu Saft, Sirup oder Marmelade verarbeitet. Sie enthalten die Vitamine A, B und C, aber auch Phosphor, Calcium und Kalium.
Holunderbeeren sind roh leicht giftig und ungenießbar. Sie können von August bis Oktober geerntet werden und sollten direkt nach der Ernte verarbeitet werden. Die Beeren werden mitunter auch zusammen mit Birnen, Äpfeln und Gewürzen zu Suppe verarbeitet. Im Handel ist der Saft als Fliederbeersaft erhältlich. Er hat einen herben, aromatischen Geschmack und soll das Herz-Kreislauf-System stärken und Erkältungskrankheiten lindern.