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Rheuma – Was tun, wenn die Gelenke schmerzen?

Rheuma
Rheuma - Was tun, wenn die Gelenke schmerzen? - Bild: © narstudio #121235153 – stock.adobe.com

Es zieht in den Muskeln, die Gelenke schmerzen und Morgensteifigkeit bestimmt den Alltag: Von Symptomen wie diesen sind Millionen an Deutschen betroffen. Rheumatische Erkrankungen sind ein typisches Volksleiden. Allerdings können Betroffene diese Beschwerden mit der richtigen Ernährung lindern.

Rheuma ist weit mehr als eine Erkrankung

Heutzutage gibt es ungefähr 400 unterschiedliche Erkrankungen, die Mediziner dem Oberbegriff “Krankheiten des rheumatischen Formenkreises” zuordnen. Diesen Krankheitsbildern gehören unter anderem Lupus erythematodes, Gicht oder verschiedene Gefäßerkrankungen bzw. Vaskulitis an.

Die rheumatischen Krankheiten betreffen Patienten aller Altersklassen.

Sogar Kinder können schon an Rheuma leiden. Am häufigsten ist die sogenannte rheumatoide Arthritis verbreitet. Diese chronische Krankheit ist eine fortschreitende Gelenkentzündung, die sich negativ auf die Innenhaut von Sehnenscheiden, Schleimbeutel sowie Gelenke auswirkt.

An dieser Erkrankung leiden hierzulande schätzungsweise 800.000 Menschen, darunter nahezu dreimal so viele Frauen wie Männer. Zumeist beginnt die Erkrankung in der zweiten Lebenshälfte. Doch in Deutschland gibt es auch ungefähr 15.000 Kinder, die unter Rheuma leiden. Die Krankheit ist zwar bislang nicht heilbar. Wird Rheuma allerdings zeitig genug erkannt, können damit verbundene Entzündungen aufgehalten oder zumindest verlangsamt werden.

Ursachen für Rheuma

Bislang sind sich Ärzte noch darüber unschlüssig, welche Ursachen eine rheumatoide Arthritis hat. Nach aktuellem Wissensstand gehen Mediziner davon aus, dass im Körper Autoimmunprozesse stattfinden. Das bedeutet wiederum, dass das Immunsystem körpereigenes Gewebe bekämpft. Botenstoffe – sogenannte Interleukinen – dringen als fehlgesteuerte Immunzellen in die Gelenke ein und verursachen entzündliche Prozesse. Aufgrund dieser Entzündungen vernarbt und wuchert die Gelenkinnenhaut immer mehr. Dies hat eine Schädigung von Knorpeln und Bändern zur Folge. Diese Schädigungen verursachen Schmerzen, die wiederum zu Bewegungseinschränkungen führen. Wird Rheuma in diesem Stadium nicht zeitig genug und sachgemäß therapiert, wird das Gelenk letztendlich komplett zerstört.

Das fehlgesteuerte Immunsystem wird vermutlich durch mehrere Faktoren verursacht. Neben einer genetischen Veranlagung spielen Umweltgifte oder regelmäßiger Nikotinkonsum vermutlich eine ausschlaggebende Rolle.

Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis – Bild: © Henrie #53711720 – stock.adobe.com

Symptome von Rheuma

Im Anfangsstadium wird eine rheumatoide Arthritis durch unspezifische Symptome wie Abgeschlagenheit oder leichtes Fieber gekennzeichnet. Die ersten konkreten Anzeichen sind durch gerötete, geschwollene und warme Gelenke erkennbar.

Im Regelfall erkranken die Gelenke symmetrisch, so dass beispielsweise beide Daumen oder Zeigefinger gleichermaßen betroffen sind.

In den meisten Fällen breitet sich die Erkrankung zuerst in den Grundgelenken von Zehen und Fingern aus, die nachts Schmerzen verursachen oder sich am Morgen mindestens eine Stunde lang steif anfühlen. Bei der Erkrankung gibt es viele milde und langsame Verläufe. Insbesondere bei einigen älteren Patienten verformen sich die Gelenke jedoch recht schnell, so dass binnen kurzer Zeit starke Schmerzen auftreten und die Gelenke versteifen. In diesem Fall ist es Betroffenen unmöglich, den Alltag ohne Hilfe zu meistern.

Wann ist ein Rheuma-Test nötig?

Der Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis besteht dann, wenn mehrere Gelenke länger als sechs Wochen entzündet sind. In diesem Fall nehmen Ärzte Blut ab. Ein erhöhtes CRP – ein C-reaktives Protein – sowie eine gesteigerte Blutsenkung sind in aller Regel Indizien für eine Entzündung.

Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis ist gesichert, falls sich im Blut spezielle Antikörper sowie der sogenannte Rheumafaktor nachweisen lassen. Alternativ gibt es eine sogenannte seronegative Erkrankungsform, bei welcher keine Antikörper und kein Rheumafaktor vorhanden sind. Doch auch in diesem Fall sind via Ultraschall entzündlich verdickte Gelenkinnenhäute sichtbar.

Eine gute Basis-Medikation als Grundlage

Facharzt sowie Patient erarbeiten zusammen einen Behandlungsplan, der eine Verarbreichung entzündungshemmender Arzneimittel einschließt.
Zumeist werden sogenannte Immunsuppressiva verwendet, die ausgewählte überschießende Funktionen des eigenen Immunsytems eingrenzen.

Ernährung bei Rheuma
Insbesondere in Blättern und Stängeln sind große Mengen an kostbaren Stoffen enthalten, die zum Beispiel zu schmackhaften grünen Smoothies verarbeitet werden können – Bild: © annavalerievna1 #212731730 – stock.adobe.com

Die richtige Ernährung als wichtige Grundlage

Besonders hilfreich ist eine entzündungshemmende Ernährung, bei der Patienten so wenig Fleisch wie möglich zu sich nehmen sollten. Diese fleischarme Ernährungsweise ist wichtig, da dieses Nahrungsmittel hohe Anteile an entzündungsfördernder Arachidonsäure enthält.

Gute Fette wie pflanzliche Mineralstoffe oder Omega-3-Fettsäuren wirken einer Entzündung entgegen, ebenso wie Antioxidantien.

Insbesondere in Blättern und Stängeln sind große Mengen an kostbaren Stoffen enthalten, die zum Beispiel zu schmackhaften grünen Smoothies verarbeitet werden können. Ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser Ernährungsweise ist, dass diese Ernährungsform auch das Herz schützt.

Rheuma mit viel Bewegung vorbeugen

Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um etwaige Schmerzen einzudämmen und eine Beweglichkeit der Gelenke zu gewährleisten. Zudem tragen krankengymnastische Übungen dazu bei, die Mobilität von Gelenken aufrechtzuerhalten sowie die umgebende Muskulatur zu trainieren. Ergänzend haben sich Wärme-, Kälte- und Elektrotherapien im Kampf gegen Rheuma bewährt.

Insbesondere in akuten Schüben ist es für viele Rheumatiker lindernd, die Hände für ungefähr zehn Minuten in eine Schüssel mit Rapssamen zu halten. Die Temperatur der Rapssamen sollte angenehm sein und individuellen Vorlieben entsprechen. Während der eine kühlschrankkalte Temperaturen bevorzugt, mögen andere Patienten erwärmte Samen. Diese Rapssamen sind im Reformhaus, im Bioladen oder direkt bei Mühlen erhältlich. Ist die rheumatische Erkrankung fortgeschritten, ist eine Operation häufig unumgänglich. Bei diesem Eingriff werden beschädigte Gelenke versteift oder durch Prothesen ersetzt.