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Nachhaltige Etiketten: Guide für umweltfreundlichen Druck

Nachhaltige Etiketten
Nachhaltige Etiketten: Guide für umweltfreundlichen Druck - Foto: © elenaseiryk #464712685 - stock.adobe.com

Nachhaltigkeit spielt bei immer mehr Käufern eine wichtige Rolle, um die Ressourcen und das Klima zu schonen. Das betrifft nicht nur die eigentlichen Produkte, sondern auch die Verpackungen sowie deren Etiketten. Hersteller können nachhaltige Etiketten nutzen, um einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten und um ihr Image bei den Kunden zu verbessern. Sie können damit unterstreichen, dass ihre Erzeugnisse umweltfreundlich hergestellt wurden und aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen.

Was sind nachhaltige Etiketten?

Nachhaltige Etiketten sind Etiketten, die sich durch Umweltfreundlichkeit auszeichnen. Sie werden ressourcenschonend hergestellt und enthalten keine giftigen oder umweltschädlichen Inhaltsstoffe. Nicht nur das Obermaterial, sondern auch das Trägermaterial und der Klebstoff sind umweltfreundlich. Weiterhin kommt es darauf an, dass diese Etiketten kompostierbar oder recycelbar sind.

Bei der Kompostierung ist es wichtig, dass der Ausstoß von Treibhausgasen nur gering ist. Obermaterial und Klebstoff müssen für die Kompostierung geeignet sein.

Sind Etiketten nachhaltig, sollten sie nicht über einen Oberflächenschutz gegen Feuchtigkeit, Kratzer oder Abrieb verfügen. Bei einem solchen Oberflächenschutz handelt es sich um eine Kunststofffolie, die eine dauerhafte Belastung für die Umwelt darstellt, da sie sich nicht zersetzt.

Für professionelle Etiketten in nachhaltiger Ausführung empfiehlt sich ein spezialisierter Anbieter. Diese bieten nicht nur umweltfreundliche Materialien, sondern auch erstklassige Druckqualität.

Nachhaltige Etikette
Nachhaltige Etikette werden ressourcenschonend hergestellt und enthalten keine giftigen oder umweltschädlichen Inhaltsstoffe – Foto: © vejaa #1201685566 – stock.adobe.com

Umweltfreundliche Materialien für Etiketten

Die für nachhaltige Etiketten genutzten Materialien müssen umweltfreundlich sein. Das können recycelte Materialien, aber auch natürliche Stoffe sein. Häufig werden Naturprodukte wie Hanf für die Herstellung verwendet, sodass es sich um Hanfpapier handelt. Wird neues Papier verwendet, sollte es FSC-zertifiziert sein. FSC ist die Abkürzung für Forest Stewardship Council. Nur Papierprodukte, für die Holz aus Wäldern verwendet wurde, die bestimmte ökologische und soziale Kriterien erfüllen, erhalten eine solche Zertifizierung. Nicht nur die Materialien für die Oberschicht und das Trägermaterial, sondern auch das Material für den Klebstoff sollten nachhaltig sein.

Auf tierische Ausgangsstoffe sollte bei der Herstellung verzichtet werden. Gut geeignet sind Rohstoffe auf nachhaltiger und pflanzlicher Basis. Solche Materialien sind:

  • Holzpulp als Zellulosebrei
  • Zuckerrohr
  • Zellstoff
  • Steinmehl
  • Grasfaser

Recycelte Materialien

Recycelte Materialien schonen die Umwelt und die Ressourcen, da sie bereits verwendet wurden und keine neuen Rohstoffe erforderlich sind. Die Etiketten können vollständig aus recycelten Materialien bestehen oder über einen Anteil an Recyclingmaterialien verfügen.

Die Recyclingmaterialien haben bereits die Kreislaufwirtschaft durchlaufen.

Sie leisten einen Beitrag zur Abfallvermeidung und wirken der Materialverschwendung entgegen. Auf die Verwendung von recycelten Materialien weist häufig eine Zertifizierung wie FSC® Mix hin.

Biologisch abbaubare Klebstoffe

Das Material für die Klebstoffe sollte frei von tierischen Inhaltsstoffen sein. So ist gewährleistet, dass keine wertvollen Ressourcen für die Tierhaltung eingesetzt werden müssen. Nachhaltige Klebstoffe können auf Wasserbasis hergestellt werden. Nachhaltig sind Klebstoffe auch, wenn sich die Label entfernen lassen und damit eine Erleichterung für die Mülltrennung darstellen.
Die Klebstoffe sollten, genau wie das Obermaterial der Label, kompostierbar sein. Die biologisch abbaubaren Klebstoffe bestehen aus pflanzlichen Materialien wie Mais oder Soja, aber auch aus Stärke.

Biologisch abbaubare Klebstoffe
Das Material für die Klebstoffe sollte frei von tierischen Inhaltsstoffen sein – Foto: © Julia Jones
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Nachhaltige Druckverfahren

Nachhaltigkeit ist nicht nur mit recycelten Materialien für Träger- und Oberschicht sowie biologisch abbaubaren Klebstoffen gewährleistet. Es kommt auch darauf an, dass die Druckverfahren nachhaltig und die Druckfarben frei von schädlichen Stoffen sind. Bei den Druckmaschinen ist es wichtig, dass sie nicht zu viel Energie verbrauchen und keine lange Vorlaufzeit haben.

Digitaldruck vs. Offsetdruck

Die angewandte Technologie leistet einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Herstellung von Etiketten. Der Digitaldruck ist dem Offsetdruck vorzuziehen. Die Druckmaschinen benötigen keine lange Vorlaufzeit, was zur Energieeinsparung beiträgt. Dadurch werden keine umweltbelastenden Abfälle produziert. Der Digitaldruck kommt ohne chemisch behandelte Druckplatten aus. So werden keine giftigen Chemikalien verwendet und in die Umwelt abgegeben. Beim Digitaldruck laufen die Maschinen nur dann, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Das spart Strom und Material.

Deutlich weniger nachhaltig ist der Offsetdruck, da die Maschinen eine längere Vorlaufzeit benötigen und die Druckplatten chemisch behandelt sind.

So gelangen Schadstoffe in die Umwelt und der Energieverbrauch ist höher. Ein weiterer Vorteil des Digitaldrucks besteht darin, dass der Druck auch in kleinen Auflagen erfolgen kann. Das wirkt der Materialverschwendung entgegen. Der Offsetdruck ist erst bei größeren Auflagen wirtschaftlich.

Umweltfreundliche Tinten

Die Druckfarben enthalten häufig tierische Bestandteile, Mineralöl und Schwermetalle. Für die nachhaltige Herstellung von Etiketten sollten nachhaltige Tinten verwendet werden. Sie sind frei von tierischen Bestandteilen, Mineralölen und Schwermetallen, da sie aus veganen und lebensmittelechten Farben bestehen.

Ökologische Druckfarben können sich unterscheiden, abhängig von den an sie gestellten Anforderungen. Geeignet sind Druckfarben, die den Regelungen der EU und den geltenden FDA-Richtlinien für den Kontakt mit Lebensmitteln entsprechen.

Umweltfreundliche Tinten
Für die nachhaltige Herstellung von Etiketten sollten nachhaltige Tinten verwendet werden – Foto: © nordroden #183283302 – stock.adobe.com

Anwendungsbereiche

Für nachhaltige Label gibt es zahlreiche Anwendungsbereiche. Unternehmen können mit der Anwendung solcher Label ihr Umweltbewusstsein unterstreichen. Häufig handelt es sich um Produktetiketten, die für die verschiedensten Produkte geeignet sind. Solche nachhaltigen Label werden jedoch auch als Versandetiketten oder Organisationsetiketten verwendet.

Produktetiketten

Produktetiketten sind ein klassisches Anwendungsgebiet. Unternehmen können damit als Markenbotschafter auftreten und ihr nachhaltiges Anliegen zum Ausdruck bringen. Die Produktetiketten können die Kaufentscheidung beeinflussen. Sie sind recycelbar und können abgelöst werden.

Sie werden häufig für Flaschen, Dosen, Gläser, Papiertüten und Standbodenbeutel aus nachhaltigem Material verwendet.

Versandetiketten

Versandetiketten sind erforderlich, um Waren zu verschicken, und werden auf die Pakete geklebt. Solche Versandetiketten können Unternehmen individuell mit Digitaldruck-Geräten drucken und dabei Strom sparen. Auch hier kann nachhaltig hergestellte Druckfarbe verwendet werden. Die Versandetiketten unterstreichen das nachhaltige Image der Versender und können auch mit deren Logo versehen sein.

Nachhaltigkeit bei Versandetiketten
Versandetiketten lassen sich per Digitaldruck individuell erstellen, stromsparend drucken und mit nachhaltiger Druckfarbe produzieren – Foto: © CineLens2024/peopleimages.com
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Organisationsetiketten

Organisationsetiketten können mit wichtigen Informationen bedruckt sein und durch ihre Farbe auffallen. Sie weisen beispielsweise auf Gefahren oder auf eine bestimmte Handhabung hin. Auch hier gilt, dass nachhaltige Druckfarben, Klebstoffe und Papier verwendet werden.

Es gibt jedoch auch Organisationsetiketten, die individuell beschriftet werden können. Auch hier geht es um nachhaltige Materialien.

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Nachhaltige Label können kostengünstiger und wirtschaftlicher sein als Etiketten, die nicht nachhaltig sind.

Das liegt daran, dass recycelte Materialien verwendet werden und dass beim umweltfreundlichen Digitaldruck auch kleine Auflagen gedruckt werden können.

Weiterhin wird Strom beim Druck gespart, da die Druckmaschinen keine lange Vorlaufzeit benötigen.

Praktische Tipps für den Umstieg

Unternehmen, die umweltfreundlich handeln und die Ressourcen schonen möchten, können einfach auf nachhaltige Etiketten umstellen. Es kommt darauf an, einen Vergleich zu nutzen, um den geeigneten Anbieter zu finden. Weiterhin ist es wichtig, darauf zu achten, aus welchen Materialien die Label gefertigt wurden und ob sie ablösbar sind.

Bevor der Auftrag zur Herstellung der Etiketten erteilt wird, können Unternehmen einen Probedruck beauftragen. So können sie sich ein Bild von der Qualität und den Anwendungsmöglichkeiten machen, bevor sie endgültig bestellen. Das Design können Unternehmen selbst entwerfen.

Unternehmen sollten darauf achten, ob Staffelpreise gelten, die günstiger werden, je mehr Label bestellt werden. Aufgrund der Flexibilität beim Druck können Unternehmen auch kleine Auflagen bestellen. Werden die Label schnell benötigt, sollten Unternehmen die Vorlaufzeit für den Druck berücksichtigen.