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Sofortrente – Vor- und Nachteile im Überblick

Sofortrente
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Schon heute an morgen denken. Dieses Motto verfolgen viele Menschen, indem sie über viele Jahre hinweg für ihren Ruhestand sparen. Eines dieser Finanzmodelle ist die Sofortrente.
Bei dieser Rente zahlen Betroffene einmal eine größere Geldsumme ein und erhalten dadurch eine lebenslang garantierte Rentenzahlung. Allerdings ist dieses Modell mit Vor- und Nachteilen verbunden.

Hohe Geldbeträge in eine lebenslange Rente umwandeln

Von der ausgezahlten Lebensversicherung über einen Immobilienverkauf bis hin zur Erbschaft oder einer Abfindung durch den Arbeitgeber: Erhalten angehende Rentner vor ihrem Ruhestand einen höheren Geldbetrag, können sie diesen in eine lebenslange Rente umwandeln.
Mehrere Versicherungsunternehmen offerieren ihren Kunden über eine Einmalzahlung eine Sofortrente.

Hohe Geldbeträge in eine lebenslange Rente umwandeln
Hohe Geldbeträge in eine lebenslange Rente umwandeln – Bild: © Christian Jung #29564489 – stock.adobe.com

Garantierte monatliche Zahlungen

Ein Vorteil dieses Konzepts zur Altersvorsorge ist es, dass die Zahlung auch dann garantiert ist, falls die Summe der Auszahlungen die Einzahlung deutlich überschreitet.

Eine Sofortrente ist demzufolge dann eine gute Wahl, falls zusätzlich zur gesetzlichen Rente ein weiteres regelmäßiges Einkommen notwendig ist, um Zahlungsverpflichtungen wie der Begleichung von Nebenkosten nachzukommen.

Alternativ ist die Sofortrente für all die Personen interessant, die sich nicht mit unterschiedlichen Optionen einer Geldanlage auseinandersetzen möchten. Mehr Informationen zu den Zahlungsdetails bei der Sofortrente gibt es auf Clark.de.

Eine unrealistische Lebenserwartung als Basis?

Die Grundidee hinter der Sofortrente ist schnell erklärt. Allerdings beweist der Blick ins Detail, dass die meisten Angebote für eine Sofortrente nur wenig vorteilhaft sind. Ein Aspekt ist, dass Versicherungsgesellschaften für die Berechnung der Sofortrente eine relativ hohe Lebenserwartung zugrunde legen. Deshalb rentiert sich die Rente eigentlich nur für die Personen, die ein sehr hohes Lebensalter erreichen.

Statistisch betrachtet werden eine heute 65-jährige Frau 89 Jahre sowie ein Mann 85 Jahre alt. Versicherungsunternehmen setzen jedoch ein Durchschnittsalter von 93 Jahren an.

Sofortrente hohes Lebensalter
Die Sofortrente rentiert sich eigentlich nur für die Personen, die ein sehr hohes Lebensalter erreichen – Bild: © NDABCREATIVITY #426978614 – stock.adobe.com

Ein beliebtes Rentenmodell?

Im Gegenzug müssen Anbieter der Sofortrente garantieren, dass die Versicherungsnehmer lebenslang die Sofortrente erhalten. Dieser Fall gilt auch dann, falls die Versicherungsnehmer 100 Jahre oder noch älter werden.

Erhöht sich die Lebenserwartung stärker, als durch die Versicherer kalkuliert, wäre im Gegenzug die Erfüllbarkeit der Versicherungsvereinbarungen gefährdet.

Nach Informationen des GDV machen Einmalzahlungen inzwischen einen Anteil von 26 Prozent aller Beitragseinnahmen von deutschen Versicherern aus. Hierbei ist davon auszugehen, dass Sofortrenten einen signifikanten Anteil innehaben.

Bessere Voraussetzungen bei älteren Personen

Generell gilt: Je älter die Versicherungsnehmer oder je höher die Einmalbeträge sind, desto höher ist auch die monatliche Rente. Allerdings ist die Summe zumeist dennoch so gering, dass es für die Unternehmen nicht schwierig ist, die Zahlungen zu garantieren.
Bei Vertragsabschluss aufgestellte Überschüsse sind längst keine Garantie für eine Auszahlung. Außerdem sollten angehende Rentner die Kosten für Verwaltung und Abschluss in ihre Kalkulation einbeziehen.

Doch wie hoch sind die Renten nun eigentlich? Wer beispielsweise mit 65 Jahren eine Sofortrenten-Versicherung über 50.000 Euro als Einmalbetrag abschließt, dürfte bei einer großen Direktversicherung auf eine monatliche Summe von rund 190 Euro hoffen. In dieser Situation müssten Kunden ihr 87. Lebensjahr deutlich überschreiten, um mehr Geld ausbezahlt zu bekommen, als einbezahlt wurde.

Monatliche Rente
Je älter die Versicherungsnehmer oder je höher die Einmalbeträge sind, desto höher ist auch die monatliche Rente – Bild: © Rawpixel.com #123408709 – stock.adobe.com

Kein Hinterbliebenen-Schutz

Mit dem Tod der Versicherungsnehmer endet der monatliche Geldfluss übrigens abrupt. Das bedeutet wiederum, dass die einbezahlte Geldsumme komplett weg ist.

Zur Minimierung des Risikos können sich Betroffene auf eine Renten-Garantiezeit einigen.

Wird dieser Zeitraum auf 15 Jahre angesetzt, mindert sich die monatliche Rente. Allerdings zahlen Versicherungsunternehmen in diesem Fall garantiert rund 186 Euro je Monat aus. Bei dieser Vereinbarung ist die Rentensumme zwar geringer. Allerdings wird der Betrag auch beim Ableben des Versicherungsnehmers bis zum vereinbarten Termin ausgezahlt. Dennoch sollte eine Sofortrente nicht als Hinterbliebenen-Schutz betrachtet werden.

Vereinbart ist vereinbart!

Von Nachteil ist es ebenfalls, dass sich Versicherungsnehmer bei einer Sofortrente für ein lebenslanges Finanzierungsmodell entscheiden. Einmal unterzeichnet, ist der Vertrag nicht mehr kündbar. Wer zu einem späteren Zeitpunkt finanziellen Bedarf hat, kann nicht mehr auf die Geldsumme zurückgreifen.