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Unkraut ohne Gift entfernen

Unkraut ohne Gift entfernen
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Viele Gartenbesitzer ärgern sich über hartnäckige Unkräuter wie Giersch, Quecke, Brennnessel oder Melde. Die Unkräuter wachsen auch bei Trockenheit und auf nährstoffarmen Böden und lassen sich nur schwer entfernen.
Herbizide bekämpfen die Unkräuter schnell und effizient, doch sie schaden der Umwelt und zerstören die Artenvielfalt. Auch für die Anwender können sie eine Gefahr darstellen. Dieser Beitrag zeigt, wie Hobbygärtner Unkräuter ohne Gift bekämpfen können.

Auf Essig und Salz verzichten

Für viele Besitzer eines Gartens mag der Griff zu Salz und Essig eine Alternative zu Herbiziden darstellen.

Diese Mittel sind nach dem Pflanzenschutzgesetz verboten, da es nur Mittel erlaubt, die für die Unkrautbekämpfung zugelassen sind.

Essig und Salz schaden anderen Pflanzen und dem Boden und stellen auch eine Gefahr für Insekten dar.

Auf Essig und Salz verzichten
Auf Essig und Salz verzichten – Foto: © gonzalocalle
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Unkraut mechanisch entfernen

Bei vielen Hobbygärtnern ist die mechanische Unkrautentfernung durch Jäten unbeliebt, da sie viel Zeit in Anspruch nimmt und mühsam ist. Diese Methode ist jedoch am effektivsten, um das Unkraut dauerhaft zu entfernen. Das richtige Werkzeug hilft dabei. Unkraut sollte dann gejätet werden, wenn es noch klein ist. Die Pflanzen haben dann noch keine tiefen oder weitreichenden Wurzeln gebildet und lassen sich leichter entfernen. Grubber sind ein nützliches Hilfsmittel und lockern die oberste Bodenschicht auf. Das Unkraut lässt sich dann einsammeln. Hacken sind ebenfalls geeignet. Mit ihren scharfen Klingen schneiden sie das Unkraut unter der Erde ab und lockern die oberen Bodenschichten auf. Abhängig von der Beschaffenheit der Beete stehen Grubber und Hacken in unterschiedlichen Breiten zur Auswahl.

Für Wurzelunkräuter wie Giersch oder Quecke ist Hacken nicht geeignet, da die Wurzeln zerstört werden und sich das Unkraut durch die kleinen Wurzelteile noch weiter vermehrt. Ein Grubber oder Unkrautstecher eignet sich für Wurzelunkräuter besser. Mit einem Unkrautstecher lassen sich Unkräuter mit einer Pfahlwurzel wie Löwenzahn leicht entfernen. Große und hartnäckige Unkräuter können mit der Grabegabel ausgegraben werden.

Aus Fugen von Pflastersteinen lässt sich Unkraut mit dem Fugenkratzer lockern.

Das Unkraut kann bei trockenem Wetter auf dem Boden liegen bleiben und vertrocknen. Anderenfalls kann es, wenn es noch nicht blüht, kompostiert werden. Blüht das Unkraut bereits, wird es in der Biotonne entsorgt.

Unkraut mechanisch entfernen
Unkraut mechanisch entfernen – Foto: © Khaligo
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Unkraut entfernen mit Hitze

Dort, wo keine anderen Pflanzen wachsen, beispielsweise von den Fugen von Pflastersteinen oder dort, wo Bereiche urbar gemacht werden sollen, eignet sich Hitze, um das Unkraut zu bekämpfen. Das Unkraut kann mit Gas oder mit einem Thermogerät mit 230 Volt beseitigt werden. Solche Geräte arbeiten mit bis zu 1.000 Grad Celsius. Die Zellstruktur des Unkrauts übersteht den Hitzeschock nicht. Die Hitze führt jedoch nicht bis tief zu den Wurzeln. Das Unkraut kann daher nach ein bis zwei Wochen wieder austreiben.

Alternativ dazu eignet sich kochendes Wasser. Es reicht etwas tiefer. Das Wasser muss direkt auf die Wurzeln gegossen werden. Die Hitze kann Insekten wie Ameisen schädigen.

Brennnesseljauche zur Unkrautbekämpfung

Brennnesseljauche ist ein guter Dünger und kann gleichzeitig Unkraut bekämpfen. Sie sollte jedoch nicht in der Nähe des Nachbargrundstücks angewendet werden, da sie außerordentlich unangenehm riecht.

Brennnesseljauche ist ein natürlicher Dünger und lässt sich leicht herstellen.

Dafür werden Brennnesseln in Wasser eingelegt. Die Mischung sollte zwei Wochen lang fermentieren und wird gelegentlich umgerührt. Da Brennnesseljauche intensiv wirkt, sollte sie mit Wasser verdünnt werden. Dünger wie Brennnesseljauche kann auch bei Unkraut im Rasen helfen.

Unkraut vorbeugen – so gelingt es

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Unkraut gar nicht erst wachsen zu lassen oder dessen Wuchs stark einzuschränken. Mulchen mit Rindenmulch, aber auch mit Stroh, Hecken- oder Rasenschnitt ist in Blumenbeeten sowie unter Bäumen und Sträuchern beliebt. Hobbygärtner sollten im Frühjahr und im Herbst mulchen und eine fünf bis sieben Zentimeter dicke Mulchschicht aufbringen. Für Gemüsebeete zwischen den Pflanzen, aber auch für Wege und Kiesbeete eignen sich auch Mulchfolien.

Mulchen kann kurzfristig gegen Unkraut helfen. Hartnäckige Wurzelunkräuter dringen jedoch auch durch die Mulchschicht oder Mulchfolie. Sie lassen sich durch die lockere Mulchschicht jedoch leichter entfernen.

Bodendecker wie Immergrün, Golderdbeere oder Storchschnabel breiten sich schnell aus und eignen sich, Unkraut von größeren Flächen fernzuhalten.

Der Boden sollte regelmäßig aufgelockert werden, um Unkraut entgegenzuwirken. So können die Nutz- und Zierpflanzen besser wachsen. Die Wurzeln werden besser durchlüftet und mit Feuchtigkeit versorgt.