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Entscheidung der Telekom: Alle Telefonzellen gehen vom Netz

Alle Telefonzellen gehen vom Netz
Entscheidung der Telekom: Alle Telefonzellen gehen vom Netz - Bild: © günther vill/EyeEm #441894843 stock.adobe.com

Zu hohe Unterhaltungskosten, zu geringe Erträge: Da sich Telefonzellen immer weniger rentieren, baut die Telekom die Bereiche nun endgültig ab. Doch für einige Telefonzellen ist ein anderes Konzept geplant.

Telefonzellen für mobiles Telefonieren

Bevor das Mobiltelefon unseren Alltag eroberte, waren Telefonzellen für mobiles Telefonieren unerlässlich. Deutschlandweit waren zu Höchstzeiten mehr als 160.000 der gelben oder magentafarbenen kleinen Häuschen verteilt. Mittlerweile nutzen Deutsche die öffentlichen Telefone immer seltener.

Insgesamt baute die Deutsche Telekom in den vergangenen Jahren schon mehr als 90 Prozent aller Fernsprecher ab.

Nun kündigte die Telekom, dass die rund 12.000 verbleibenden Telefonzellen mittlerweile auch vor dem Aus stehen. Doch für einige Fernsprecher gibt es einen Plan B.

Gelbe Telefonzelle
Deutschlandweit waren zu Höchstzeiten mehr als 160.000 der gelben oder magentafarbenen kleinen Häuschen verteilt – Bild: © gabort #453181020 stock.adobe.com

Zu geringer Umsatz

Nach Informationen der Deutschen Telekom erzielte im Jahr 2021 etwa jede dritte Telefonzelle noch nicht einmal einen Umsatz von einem Euro. Durchschnittlich ist der Umsatz für die Fernsprecher ebenfalls sehr überschaubar. Allerdings sind die Ausgaben für die Standmiete, Betriebskosten, Reinigungskosten sowie Aufwendungen für die Beseitigung von Vandalismus vergleichsweise teuer.

Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Entscheidungen gibt es ebenfalls überzeugende ökologische Gründe für das Aus der Telefonzellen, da ein verringerter Energieverbrauch mit einem hohen Einsparpotential einhergehen würde.

Telefonzelle
Nach Informationen der Deutschen Telekom erzielte im Jahr 2021 etwa jede dritte Telefonzelle noch nicht einmal einen Umsatz von einem Euro – Bild: © dk-fotowelt #468905063 stock.adobe.com

Energie sparen – an der richtigen Stelle

Abhängig vom jeweiligen Standort, benötigt eine Telefonzelle rund 500 bis 1.250 Kilowattstunden an Strom.

Schaltet die Deutsche Telekom die übrigen rund 12.000 Fernsprecher ab, ergäbe sich ein Einsparpotential von sechs bis 15 Kilowattstunden.

Dieser Wert entspricht einem Stromverbrauch von mehreren tausend Wohnungen. Deshalb möchte das Unternehmen die Fernsprecher bis Anfang 2023 schrittweise abbauen. In den nächsten Tagen deaktiviert die Deutsche Telekom die Münzzahlung in allen Telefonzellen.

Schrittweiser Rückbau

Bis Ende Januar 2023 entfällt zudem die Option für eine Zahlung durch Telefonkarten, so dass eine Nutzung der Geräte ab diesem Zeitpunkt faktisch unmöglich ist. Bis zum Jahr 2025 lässt die Deutsche Telekom alle Telefonhäuschen abbauen.
Nur ein Viertel der kleinen Häuschen bleibt erhalten. Diese Areale möchte die Deutsche Telekom in sogenannte Smart Cells umfunktionieren. Diese Smart Cells sollen den Standard des lokalen Mobilfunks verbessern.