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Wie gesund ist Knoblauch wirklich?

Knoblauch
Wie gesund ist Knoblauch wirklich? - Bild: © Floydine #40353942 – stock.adobe.com

Der Verzehr von Knoblauch gilt als gesund. Diese These unterstreichen zwar einige Studien. Doch vermutlich ist nicht nur die Knoblauch-Knolle eine wahre Waffe im Kampf gegen Krankheiten.

Reine Geschmackssache

Am Geruch und Geschmack von Knoblauch scheiden sich die Geister. Der eine kann von der würzigen Knolle überhaupt nicht genug bekommen. Andere finden dessen Geschmack hingegen eklig.

Der positive gesundheitliche Effekt der Pflanze ist hingegen unumstritten.

Die Knolle liefert Ballaststoffe, Eiweiß und Kohlenhydrate. Zugleich ist die Knolle sehr reich an Vitamin C, B-Vitaminen und Mineralstoffen. Das typische Knoblauch-Aroma basiert übrigens auf Schwefelverbindungen.

Knoblauch Geschmackssache
Am Geruch und Geschmack von Knoblauch scheiden sich die Geister – Bild: © photocrew #55563609 – stock.adobe.com

Geruchsintensive Schwefelverbindungen

Eine wichtige Ursache des markanten Eigengeruchs ist die schwefelhaltige Aminosäure Alliin, die zwar eigentlich geruchlos ist. Werden die Knoblauchzellen jedoch durch Kauen, Pressen oder Schneiden in Mitleidenschaft gezogen, bildet sich daraus das wesentlich geruchsintensivere Allicin.

Das Allicin unterteilt sich in geruchsintensive Schwefelverbindungen, denen beispielsweise Ajoen angehört. Diese Kombination aus Ajoen und Allicin erzeugt den charakteristischen Geruch und Geschmack von Knoblauch. Allerdings sind der markante Geruch und Geschmack nicht der einzige Effekt, den die Schwefelverbindungen bewirken.
Nach gängiger Meinung von Ernährungsmedizinern sind diese Verbindungen ebenfalls für den positiven und gesundheitsfördernden Effekt der Heilpflanze verantwortlich.

Knoblauchpresse
Werden die Knoblauchzellen durch Kauen, Pressen oder Schneiden in Mitleidenschaft gezogen, bildet sich daraus das wesentlich geruchsintensivere Allicin – Bild: © Yvonne Bogdanski #20384582 – stock.adobe.com

Der Effekt der Schwefelverbindungen

Ajoen und Allicin wird ein blutdrucksenkender und blutverdünnender Effekt nachgesagt. Dadurch beugt ein regelmäßiger Verzehr von Knoblauch Thrombosen sowie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vor.

Außerdem sollen die Schwefelverbindungen den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen und Wachstumsprozesse anregen.

Zugleich enthält Knoblauch größere Mengen an sekundären Pflanzenstoffen, die Pilze, Bakterien und Viren bekämpfen. Dadurch erzielt die Heilpflanze den Effekt eines natürlichen Antibiotikums.

Ein durch Studien belegter positiver gesundheitlicher Effekt

Diese Annahme bestätigen mehrere Untersuchungen, welche der Heil- und Gewürzpflanze ebenfalls eine heilsame Wirkung attestieren. Anhand von Untersuchungen von Zellkulturen im Labor sowie von Tierversuchen wurde bestätigt, dass die Knolle Parodontitis entgegenwirkt sowie Erkältungsviren bekämpft.

Doch obwohl der Pflanze ein gesundheitsfördernder Effekt nachgesagt wird, können Mediziner nicht bestätigen, dass Knoblauch allein für einen guten Blutkreislauf und Fettstoffwechsel verantwortlich ist. Vielmehr entscheide stattdessen die komplette Ernährung darüber. Wer sich im Alltag schlecht ernährt, kann dieses Defizit nicht einfach durch erhöhten Konsum an Knoblauch wieder ausgleichen.

Knoblauchoel
Ein durch Studien belegter positiver gesundheitlicher Effekt – Bild: © chamillew #308749177 – stock.adobe.com

Im Zweifelsfall an den Arzt wenden

Dennoch schadet es nicht, regelmäßig Knoblauch zu sich zu nehmen. Ernährungsexperten empfehlen, eine tägliche Ration von fünf Gramm nicht zu überschreiten. Höhere Dosen verursachen eventuell eine Reizung des Magen-Darm-Bereichs, auch Sodbrennen ist nicht ausgeschlossen.

Inwiefern ein Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauch den gleichen positiven Effekt erzielt wie ein Verzehr der Knolle, ist nicht ausreichend erwiesen.

Allerdings ist es grundsätzlich ratsam, auf etwaig entstehende Wechselwirkungen von Knoblauchprodukten mit Arzneimitteln Acht zu geben. Im Zweifelsfall ist es hilfreich, deren Einnahme im Vorfeld mit einem Arzt zu besprechen.

Tipps zum Umgang mit Mundgeruch

Ein weiteres Problem im Umgang mit Knoblauch ist, dass nach dessen Zubereitung die Hände unangenehm riechen und Mundgeruch entsteht. Nach dem Verzehr ist es hilfreich, dem unangenehmen Duft aus dem Mund mit ein paar Kaffeebohnen, Minze, Salbei oder Petersilie zu begegnen. Hartgesottene können ebenfalls ein paar Zitronenstücke kauen. Außerdem hat es sich bewährt, nach dem Essen von Knoblauch ein Glas Milch zu trinken.

Wer den markanten Geruch an den Händen bekämpfen möchte, sollte zu Essig greifen oder entsprechende Körperstellen mit lauwarmem Wasser abwaschen. Eine weitere effektive Methode ist es, in angefeuchteten Händen zuerst etwas Kaffeesatz zu verreiben und diese anschließend abzuwaschen.