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Mit Balkonkraftwerken Geld sparen

Balkonkraftwerke
Mit Balkonkraftwerken Geld sparen - Bild: © PixelboxStockFootage #570739715 stock.adobe.com

Die Energiewende vollzieht sich in Deutschland eher schleppend. Dennoch gibt es immer mehr Menschen, die umweltbewusst leben und sauberen Strom produzieren möchten.
Eine gute Idee sind Photovoltaikanlagen, die sich bereits auf den Hausdächern vieler Menschen befinden. Wer jedoch in einer Wohnung lebt, hat zumeist überhaupt keine Möglichkeit, eigenen Strom zu erzeugen.

Deutliche Ersparnisse für Zwei-Personen-Haushalte

Für diesen Fall kommt ein kleines Balkonkraftwerk in Betracht. Darin integrierte Solarpanels erzeugen mit der nötigen Sonneneinstrahlung und bei entsprechender Ausrichtung bis zu maximal 300 Watt und speisen Strom direkt ins Hausnetz ein.

Die Leistung der kleinen Kraftwerke genügt, um klassische Geräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke in einem Zwei-Personen-Haushalt tagsüber zu nutzen.

Balkonkraftwerk
Deutliche Ersparnisse für Zwei-Personen-Haushalte – Bild: © Robert Poorten #565848580 stock.adobe.com

Nicht in jedem Fall lohnenswert

Steigende Energiepreise und der deutlich zunehmende Homeoffice-Trend steigern das Interesse an den Kraftwerken im Miniformat. Wird der Strom zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht benötigt, können Verbraucher die Energie in einem Generator abspeichern.
Allerdings rentiert sich der Kauf eines Generators nur dann, wenn deren Besitzer die Generatoren auch unterwegs oder in Kleingartenanlagen einsetzen.

Balkonkraftwerk montieren
Steigende Energiepreise und der deutlich zunehmende Homeoffice-Trend steigern das Interesse an den Kraftwerken im Miniformat – Bild: © Astrid Gast #573369499 stock.adobe.com

Technische und formelle Voraussetzungen

Neben den Strom erzeugenden Solarpanels benötigen umweltbewusste Personen ebenfalls einen Wechselrichter, um aus Gleichstrom Wechselstrom zu erzeugen. Zusätzlich ist eine Außensteckdose erforderlich, um den Strom einzuspeisen. Allerdings sollten Mieter im Vorfeld ihre Vermieter befragen, ob sie die kleinen Kraftwerke überhaupt an Befestigungen ihrer Balkone anbringen dürfen. Stimmen Vermieter der Anfrage nicht zu, ist ein aus einem Solarpanel gebastelter Solartisch die beste Wahl.

Diese Tische dürfen Vermieter nicht verbieten.

Planen Wohnungseigentümer den Einbau eines Balkonkraftwerks, müssen sie dieses Vorhaben mit den Miteigentümern des Hauses absprechen.

Details zur Ausrichtung des Balkons

Die Ausrichtung des Balkons spielt für eine optimale Funktionsweise des Balkonkraftwerks ebenfalls eine wichtige Rolle. Es liegt auf der Hand, dass ein zur Südseite ausgerichteter Balkon mehr Sonneneinstrahlung abbekommt als zur Nordseite.

Moderne PV-Anlagen funktionieren aber mittlerweile so gut, dass die Geräte auch mit wenig Sonnenlicht viel Strom produzieren. Käufer müssen jedoch bedenken, dass sich Balkonkraftwerke mit weniger Licht wesentlich langsamer amortisieren. Falls möglich, sollten Hobby-Heimwerker die Solarkraftwerke im 30-Grad-Winkel am Balkongitter befestigen.

Ausrichtung des Balkonkraftwerks
Die Ausrichtung des Balkons spielt für eine optimale Funktionsweise des Balkonkraftwerks ebenfalls eine wichtige Rolle – Bild: © Robert Poorten #559559725 stock.adobe.com

Regelungen zum Baurecht

Vor der Anbringung des Balkonkraftwerks ist es ebenso wichtig, baurechtliche Regelungen zu berücksichtigen.

Potentielle Kunden gehen auf Nummer sicher, indem sie Experten mit der Installation der Photovoltaikanlage beauftragen.

Insbesondere bei einem größeren Balkon lohnt sich eine Befestigung von Solarpanels an Stellfüßen.

Anbringung der Außensteckdose

Ein Anschluss über die Außensteckdose ist zwingend erforderlich, um das Mini-Kraftwerk anzuschließen und den Strom ins eigene Zuhause zu speisen. Für die Stromversorgung ist es zwar möglich, eine normale Steckdose zu nutzen. Jedoch sind sogenannte Wielandstecker die bessere Wahl. Diese Steckverbindungen wurden explizit für eine Einspeisung des Solarstroms ins hauseigene Netz konzipiert.

Das System zielt darauf ab, einer unsachgemäßen Nutzung der PV-Anlage entgegenzuwirken. Weil der Stromanschluss festgeschraubt ist, besteht auch nicht die Möglichkeit, den Wielandstecker einfach herauszuziehen.

Angaben zur Amortisierung

Die Wahl geeigneter Solarpanels richtet sich nach der Größe des Balkons.

Für einen maximal 1,5 x 1 Meter großen Balkon sind Mini-Solaranlagen mit einem Leistungsvermögen von 180 Watt die beste Wahl.

Diese Systeme kosten maximal 300 Euro und erzeugen zwischen 250 und 300 Kilowattstunden pro Jahr. Bei einem Preis von 30 Cent je Kilowattstunde sowie maximal 250 Kilowattstunden ergäbe sich eine jährliche Ersparnis von 75 Euro, falls Besitzer der Anlagen alle Kilowattstunden verbrauchen. Solarmodule zum Preis von 180 Euro würden sich ab dem dritten Jahr amortisieren.

Balkonkraftwerk Solarpanels
Die Wahl geeigneter Solarpanels richtet sich nach der Größe des Balkons – Bild: © Astrid Gast #583291952 stock.adobe.com

Vorteile von Windkraftanlagen für den Balkon

Wer in einem Haus ganz oben wohnt, kann ebenfalls von den Vorzügen einer Windkraftanlage für den Balkon profitieren. Besondere Beachtung gilt bei diesem Projekt wiederum dem Baurecht, dessen Regelungen sich jedoch zwischen einzelnen Bundesländern unterscheiden.
Während die meisten Bundesländer die Baumaßnahmen für die kleinen Windkraftanlagen sehr tolerant regeln, besteht Niedersachsen auf eine Baugenehmigung. In jedem Fall ist es erforderlich, dass Mieter von ihren Vermietern für das Bauprojekt eine Einverständniserklärung einholen. Zudem ist eine weitere Außensteckdose erforderlich.

Bürokratische Hürden bei einem Balkonkraftwerk

Eine große Rolle spielen bürokratische Hürden, die sich beispielsweise auf Stromzähler für mehrere Mietparteien beziehen.

Eine Nutzung der kleinen Kraftwerke ist nur dann gestattet, falls digitale Stromzähler zur Verfügung stehen.

Zudem ist es erforderlich, die Mini-Kraftwerke zu registrieren – beim Verteil-Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister.

Angaben zur Funktionsweise

Balkonkraftwerke funktionieren über Solarmodule. Ein Wechselrichter ist erforderlich, da die Module Gleichstrom erzeugen und Wechselstrom in die Steckdosen fließt.
Die Aufgabe der Wechselrichter ist es dann, Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Eine Verbindung vom Wechselrichter zur Außensteckdose erfolgt durch ein Kabel. Daraufhin speist sich der Strom problemlos ins Hausnetz ein.