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Vergnügtes Gezwitscher – Wie locken Sie Vögel in den eigenen Garten

Vergnügtes Gezwitscher - Wie locken Sie Vögel in den eigenen Garten
Vergnügtes Gezwitscher - Wie locken Sie Vögel in den eigenen Garten - Bild: © marilyn barbone #118613 stock.adobe.com

Fröhliches Vogelgezwitscher ist wie Balsam für die Seele. Die Rufe der Vögel entspannen und verbreiten Lebensfreude. Allerdings verstummen die Stimmen der gefiederten Tiere zusehends, da es den Tieren schlichtweg an Lebensräumen mangelt.

Vögel werden zunehmend aus ihren Revieren vertrieben

Optimierte landwirtschaftfliche Flächen, die zunehmende Erschließung von Wohnraum in Städten oder die mangelnde Artenvielfalt in Deutschlands Gärten ist dafür verantwortlich, dass immer mehr Vögel aus ihren Revieren vertrieben werden. Die Tiere finden schlichtweg zu wenig Nahrung. Deshalb ist die Unterstützung durch Gartenbesitzer gefragt. Vogelhäuschen und Wasserstellen sind zwar ein guter Anfang für die Vögel.

Doch noch wichtiger sind für die Tiere Bedingungen, unter denen diese so selbständig wie möglich leben können. Hierbei hilft es, in das eigene Gartenkonzept so wenig wie möglich einzugreifen.

Schon eine einzige verblühte Sonnenblume ist eine wichtige Nahrungsgrundlage

Große Terrassen, fein gestutzte Hecken oder der kurz gemähte Rasen sind für viele Pflanzenliebhaber zwar das Sinnbild eines gepflegten Gartens. Allerdings werden Insekten und Vögel durch diese Gartenkonzepte verdrängt.

Dabei genügt laut Aussagen von Magnus Wessel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland – dem BUND – schon eine verblühte Sonnenblume, um Vögeln eine gute Nahrungsgrundlage zu erschaffen.

Die gefiederten Gesellen ernähren sich überwiegend von Insekten sowie Samen. Deshalb ist es für die Tiere wichtig, die heimische Pflanzenwelt zu unterstützen. Allerdings bevorzugen die meisten Hobbygärtner exotische Gewächse wie Kirschlorbeer. Sträuche wie dieser locken jedoch keine Insekten an. Zudem tragen die Pflanzen aus fremden Gefilden häufig Früchte, die für die heimische Vogelwelt nicht geeignet sind.

Diese Pflanzen stehen bei Vögeln und Insekten hoch im Kurs

Insbesondere Beerensträucher und Obstgehölze dienen für die Vögel als Unterschlupf und Nahrungsquelle. Deshalb empfehlen Naturexperten, nach der Ernte einige Früchte hängen zu lassen. Diese Früchte sorgen dafür, dass die Vögel auch zur Winterzeit mit Futter versorgt sind. Zudem überwintern Insekten in Sträuchern, Stauden und Bäumen.

Wer für Vögel eine noch bessere Lebensgrundlage erschaffen möchte, sollte einen Vogelbeerbaum im eigenen Garten anpflanzen.

Von den roten Beeren dieses Gewächses ernähren sich insgesamt 63 Vogelarten. Pflanzen wie die Rotbuche, Haselnuss, Weißdorn, Schneeball, Traubenkirsche oder Feldahorn sind ebenfalls für Vögel geeignet. Zudem fühlen sich die Tiere in der Nähe von Brombeeren, Heidelbeeren, Holunder und Johannisbeeren wohl. Wilde Kräuter wie Klee, Distel oder Brennessel sind zwar bei den meisten Hobbygärtnern nicht besonders beliebt. Stattdessen fühlen sich Insekten von diesen Pflanzen magisch angezogen. Eine gute Idee ist deshalb ein in drei Teile separierter Garten, in dem ungefähr ein Drittel wild und natürlich wachsen darf. Während das zweite Drittel für Obst und Gemüse geeignet ist, steht das letzte Drittel den freien Gestaltungsmöglichkeiten der Gärtner zur Verfügung.

Aus Liebe zum Tier: Den Garten einfach mal Garten sein lassen

Die Realität weicht jedoch zumeist von dieser Idealvorstellung eines Gartens ab. Insbesondere in Wohnsiedlungen angelegte Vorgärten sind mit Kiesgärten gesäumt. Außerdem ist es gang und gäbe, den Garten zur Herbstzeit winterfest zu machen. Dann nutzen viele Gärtner die Gelegenheit, um Pflanzen abzuschneiden, Sträucher und Hecken zu stutzen und anschließend das Laub zu entsorgen. Für Vögel ist dieser Zustand nicht geeignet. Auf diese Weise entziehen Gärtner Insekten ihren Lebensraum und demzufolge auch Nahrungsquellen für Vögel.

Wer ein Herz für Tiere zeigen möchte, sollte die verblühten Gewächse deshalb im Herbst zu Hause stehen lassen. Spätestens zur Frühlingszeit können die Pflanzen noch immer zurückgeschnitten werden.