Erfolgreiche Garagensanierung für den Heimwerker!
Immer mehr Eigentümer von Garagen möchten ihre Garagen sanieren und aufhübschen. Meistens sind die Metallschienen im Betonboden an den Übergängen nach Außen verrostet. Die Übergänge selbst, häufig aus Beton gemacht, sind zerfressen oder gebrochen, weisen Risse auf (Was tun bei Rissen an der Fassade oder Innenwand?), und je nach Bauart lösen sich Zementstücke ab.
Dasselbe gilt für die Bodenfläche der Garage selbst. Der klassische Beton ist abgenutzt, hat Setzungsrisse, ist über die Jahre fleckig geworden und ja nachdem hat er auch Ölflecken. Oder Altbeschichtungen haben sich gelöst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die einfachste Lösung für die Garagensanierung?
Jetzt ist meistens eine möglichst preiswerte Lösung erwünscht, die aber auch lange halten soll. Das ist die schnellgedachte Standardlösung: Im Baumarkt gibt es billigen Schnellzement, den Garagenboden wird nur mit einem Besen ausgefegt und auf der Dose Garagenfarbe, die meistens 1-komponentig ist, steht drauf, kann für Garagen genommen werden.
Es zeigt sich dann schnell, dass die schnellgedachte Standardlösung aus jahrelanger Erfahrung und Kundenbetreuung häufig nicht den richtigen Weg darstellt.
Worauf muss man bei der Garagensanierung achten?
Eine Garagensanierung an sich ist nicht kompliziert. Man muss aber auf drei Hauptpunkte achten:
- Bodenvorbereitung
- Beton- und Rißreparatur bei einer Mindesttemperatur von 10°C
- Beschichtung des Garagenbodens bei ebenso mindestens 10°C
Was ist die korrekte Bodenvorbereitung bei der Garagensanierung?
Die Bodenvorbereitung ist bei einer Garagensanierung am Allerwichtigsten. Um das beste Ergebnis zu erhalten, sollte der Sanierer die meiste Zeit einplanen. Und hier reicht nicht das einfache Ausfegen mit dem Besen.
Ein betagter Garagenboden enthält meistens störende Stoffe und weist Schäden auf, die zuerst möglichst beseitigt werden müssen. Tausalze verhindern die langfristige Verbindung einer Beschichtung mit dem Boden. Genauso Motoröle und andere Fette. Das gleiche gilt für andere Nahrungsmittel, wie z.B. ausgelaufener Orangensaft; Fruchtsäuren bleiben im Boden.
Zusätzlich sind die Poren des Betons mit Reifenabrieb und anderen Umweltschmutz zugesetzt.
Alle diese Stoffe sollten möglichst intensiv ausgewaschen werden. Wasserschlauch und Schrubber oder Dampfstrahler. Die ordentliche Reinigung nimmt Zeit in Anspruch. Je gründlicher, desto besser. Die Poren des Betons müssen geöffnet werden. Öle- und Fette entfernt man mit einem biologischen Fettlöser.
Sämtliche losen Betonteile und verrostetes Metall müssen entfernt werden. Meistens ist der Beton an den Übergängen noch zusätzlich durch Feuchtigkeit „morsch“ geworden. Dies Bereich sollten auch entfernt werden (Hammer und Meißel oder mit Bohrhammer). Risse im Beton mindestens mit einer Drahtbürste säubern. Besser ist ein Winkelschleifer und das Aufschneiden des Betons V-förmig mindestens 5 x 5 mm.
Altbeschichtungen müssen runter- bzw. angeschliffen werden. Das ist die korrekte Bodenvorbereitung, die zu empfehlen ist.
Wie erfolgt die Betonreparatur?
Zement? Schnellzement? Das scheint die vermeintliche preiswerteste Lösung zu sein: Zement auf Zement hält nicht! Egal ob mit Tiefengrund, Haftgrund und sonstige Gründe. Auf Dauer wird es nicht halten, und der Schaden ist meistens schnell zurück.
Epoxidharz für die Betonreparatur
Die wirklich sinnvolle Lösung sind Produkte aus Epoxid. Epoxid ist ein Kunstharz in Verbindung mit einem chemischen Härter, die zusammengemischt werden. Deshalb nennt man sie 2K-Produkte, zweikomponentig.
Der Vorteil: es verklebt dauerhaft mit dem Beton, ist wasser- und frostfest und extrem belastbar. Auch hier gibt es Qualitätsunterschiede im Bereich der Belastbarkeit und Ausführung (z.B. Spezialchemie und Additive) durch innere großmolekulare Strukturen, die das Epoxid ausbildet; diese liegen an den unterschiedlich eingesetzten Rohstoffen. Leider gilt auch hier durchaus, je preiswerter, umso weniger leistungsfähig.
Risse vergießt man mit einem flüssigen 2K-Rissfüller.
Betonlöcher und die Übergänge werden mit einem Epoxidharzmörtel verfüllten und modelliert, da Epoxidharzmörtel zähteigig ist und somit formbar und seine Form behält. Metallschienen kann man damit auch wieder neu befestigen. Manche Hersteller verkaufen dazu Haftgründe, die aber bei einer entsprechen Aufbauhöhe nicht notwendig sind. Wenn allerdings z.B. der Beton darunter fest aber feucht ist, dann sollte man hier einen Haftgrund für feuchte Untergründe durchaus nehmen.
Ein Nachteil der gesamten Lösung dabei: der Preis. Hier gibt man allerdings aus Erfahrung dann nur einmal Geld aus, genauso investiert man nur einmal in die Arbeitszeit. Bauchemie ist halt wesentlich teurer als Zement.
Hier gibt es Produkte von Großherstellern, meistens mit wenig Beratung. Besser sind kleinere Hersteller, die von wirklichen Praktikern geführt werden, die sie aber auch ordentlich persönlich individuell beraten, egal ob privat oder gewerblich. Diese Unternehmen nehmen sich Zeit, lassen sich vom Kunden Fotos und Maße schicken, berechnen zuverlässig den Bedarf und haben teilweise auch gute Youtube Anwendungsvideos. Nur das gibt dem Anwender Sicherheit, der zwar Heimwerker ist, aber trotzdem nicht täglich Böden saniert.
Wie erfolgt die Bodenbeschichtung?
Nur 2K-Beschichtungen sind für den Garagenboden sinnvoll. Warum? Lediglich Epoxidbeschichtungen haben nachher die chemische Resistenz gegen den größten Feind einer Garagenbodenbeschichtung: die Weichmacher der Autoreifen.
1-K Produkte lösen sich auf, früher oder später, egal was auf der Dose steht oder wie teuer die Farbe ist. Nachdem die Bodenvorbereitung gem. Empfehlung durchgeführt wurde, Risse und Löcher repariert wurden, kann man je nach Systemanbieter und Beratung direkt den Boden beschichten. Es gibt Systemanbieter, die immer eine Grundierung empfehlen. Das ist aber nicht unbedingt notwendig. Z.B. nur bei flügelgeglätteten Beton benötigt man eine Spezialgrundierung.
Bei der ersten Schicht Farbe sieht man, wie der offene Beton die Farbe aufsaugt. Wenn das Epoxid aushärtet, dann „verkrallt“ es sich im Beton. Die zweite Schicht ist eine Deckschicht.
Wichtig zu wissen ist: Volle chemische Resistenz bei Epoxid entsteht erst nach ca. 7 Tagen, egal wie teuer die Beschichtung ist. Wenn man in der Zeit sein Auto unbedingt einstellen will, sollte man unter die Reifen Pappe legen.
Rutschsicherheit ist bei der Entscheidung einer Beschichtung auch wichtig.
Ein gutes rutschsicheres System hat allerdings das Granulat bereits in der Farbe. Mit dieser Vorgehensweise kann jeder Heimwerker gut und sicher seinen Garagenboden erfolgreich sanieren.