Blog HostingInternet

Messung der Scrolltiefe: Interessen von Website-Nutzern erkunden

Messung der Scrolltiefe
Messung der Scrolltiefe: Interessen von Website-Nutzern erkunden - Bild: © SergeyBitos #435314769 stock.adobe.com

Wie intensiv setzt sich ein Website-Besucher mit einer bestimmten Webseite auseinander? Über diese Frage gibt die Messung der Scrolltiefe Aufschluss.
Die Scrolltiefe informiert darüber, wie weit einzelne User auf der Webseite nach unten scrollen und welche Inhalte damit sichtbar werden.

Eine geringe Scrolltiefe: Was bedeutet das?

Scroller Nutzer auf einer Website weit nach unten, setzen sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit den dargestellten Inhalten auseinander. Daraus lässt sich schließen, welche Inhalte sichtbar sind und welche nicht. Eine Angabe der Scrolltiefe erfolgt in Prozent.

Erfahrungsgemäß ist die Scrolltiefe ein wichtiger Indikator für die Einschätzung, welche Inhalte auf den Websites gelesen wurden.

Der Faktor gibt darüber Aufschluss, bis zu welchem Punkt die Leser einem Artikel folgen und wann sie abspringen.

Scrolltiefe
Scroller Nutzer auf einer Website weit nach unten, setzen sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit den dargestellten Inhalten auseinander – Bild: © Mihail #497617815 stock.adobe.com

Unterschiede zwischen einer hohen und geringen Scrolltiefe

Nicht gescrollter Inhalt lässt den Schluss zu, dass der Content für die User nicht interessant ist. Möglicherweise ist es ratsam, Struktur sowie Text zu überarbeiten. Aus verbleibenden Informationen können Website-Betreiber möglicherweise neue Artikel anfertigen.
Eine hohe Scrolltiefe weist hingegen auf hochwertige Inhalte hin. Zugleich könnte eine hohe Scrolltiefe ein Indiz dafür sein, dass Webseiten-Besucher auch weitere Folgetexte zu einem bestimmten Thema lesen würden.

Messung der Scrolltiefe: Vorteile im Überblick

Eine Analyse der Scrolltiefe erschafft ein gutes Verständnis über die Interaktion von Besuchern mit einer bestimmten Website. Wer die Inhalte unter diesem Aspekt optimiert, darf auf eine Steigerung er sogenannten User Experience sowie längere Verweildauer hoffen.

Zugleich ist eine Messung der Scrolltiefe hilfreich, um die Absprungdate – die sogenannte Bounce Rate – besser zu deuten.

Möglicherweise eine hohe Absprungrate den fälschlichen Schluss zu, dass die Inhalte für User keinen Mehrwert bieten. Sind die Verweildauer und die Scrolltiefe jedoch hoch, haben Anwender die Inhalte gelesen und die Webseite daraufhin verlassen. In dem Fall haben Website-Besucher vermutlich die gewünschten Informationen gefunden.

Tipps zur Ermittlung der Scrolltiefe

Eine Grundvoraussetzung für eine aussagekräftige Messung ist eine gewisse Höhe, damit User überhaupt auf der Website scrollen können. Die Messung sowie Anzeige der Scrolltiefe funktioniert mit einem Analysetool. Eine kostenfreie Lösung ist eine Kombination aus Google Analytics sowie dem Google Tag Manager.

Mithilfe dieser Tools erfolgt sogenanntes Scroll-Tracking auf Basis der Scrolltiefe. Zur Ermittlung präziser Daten ist es darüber hinaus sinnvoll, für jeden Event insgesamt 25 Prozent der Scrolltiefe zu aktivieren.

Tipps zur Ermittlung der Scrolltiefe
Tipps zur Ermittlung der Scrolltiefe – Bild: © Freedomz #314129880 stock.adobe.com

Messung der Scrolltiefe mit dem Google Tag Manager

Eine wichtige Voraussetzung für diese Messung ist ein vorhandenes Konto für Google Analytics und den Google Tag Manager.

Erster Schritt: Konfiguration der Variablen

Im Tag Manager über „Variablen – integrierte Variablen – Variablen konfigurieren“ folgende Funktionen hinzufügen:

  1. 1. Scroll Depth Threshold (für Auslösen des Triggers)
  2. Scroll Depth Units (in Pixel oder Prozent angegebene Einheiten)
  3. Scroll Direction (für horizontales oder vertikales Scrollen)

Zweiter Schritt: Erstellung eines Triggers

  • Trigger anlegen über „Trigger – Neu“, daraufhin auf „Scrolltiefe“ als Triggertyp klicken
  • nach Auswahl vertikaler Scrolltiefen Klick auf Prozentsätze und Eintragung der Abstände „0, 25, 50, 75 und 100“
  • Auslösung des Triggers „alle Seiten“

Dritter Schritt: Einrichtung der Tags

  • Erstellung der Universal Analytics Tags, beispielsweise durch Ereignis-Kategorie „Scrolltiefe“ oder Ereignis-Wert „Scroll Depth Threshold“
  • Klick auf „wahr“ unter „Treffer ohne Interaktion“

Vierter Schritt: Veröffentlichung von Tags und Analyse von Google Analytics Daten

Nun können Anwender die Vorschaufunktion nutzen und verschiedene Einstellungen ausprobieren, Im nächsten Schritt sollten Website-Betreiber die Änderungen publizieren. Eine Einsicht der Daten in Google Analytics ist unter „Verhalten – Ereignisse- Übersicht“ möglich.

Messung der Scrolltiefe und Optimierung der Website

Für die Verbesserung von Webseiten mit geringer Scrolltiefe sind mehrere Maßnahmen sinnvoll. Beispielsweise ist es hilfreich, sich bei der Gestaltung von Inhalten auf das Wesentliche zu konzentrieren sowie Unwichtiges wegzulassen. Reihen sich beim Content wichtige und unwichtige Informationen aneinander, ist eine Überarbeitung des Layouts sinnvoll.

Eine gute Idee ist ein Inhaltsverzeichnis, das mithilfe von Sprungmarken eine bessere Orientierung im Text ermöglicht.

Ebenso wirksam ist es, sogenannte Call to Actions auf der eigenen Webseite richtig zu platzieren.

Alles auf einen Blick

Die Messung der Scrolltiefe unterstützt die Optimierung der eigenen Website. Wer entsprechende Maßnahmen einleitet, lässt die Website deutlich professioneller wirken.
Besucher genießen auf den Webseiten eine bessere User Experience.