Raupen von Buchsbaumzünsler auf natürliche Weise bekämpfen

Der Buchsbaumzünsler ist ein Schädling aus Asien, der an Buchsbaum immense Schäden anrichtet und die Pflanzen zum Absterben bringt. Der Schädling gilt als nicht mehr auszurotten.
Wer den Buchsbaumzünsler im Garten bekämpfen möchte, muss nicht zur chemischen Keule greifen. Es gibt natürliche Mittel, darunter auch einige Hausmittel, und Tiere, die den gefräßigen Raupen an den Kragen gehen.
Inhaltsverzeichnis
- Gravierende Schäden durch den Buchsbaumzünsler
- Der Buchsbaumzünsler und sein Lebenszyklus
- Tiere als natürliche Feinde des Buchsbaumzünslers
- Raupen des Buchsbaumzünslers absammeln
- Buchsbaum kräftig zurückschneiden
- Bekämpfung der Schädlinge mit einem Müllsack
- Raupen entfernen mit Hochdruckreiniger
- Vorbeugung mit Algenkalk
Gravierende Schäden durch den Buchsbaumzünsler
Das Auftreten des Buchsbaumzünslers ist einer Einschätzung des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg zufolge auf einem stabilen Niveau geblieben. Der Buchsbaumzünsler richtet dennoch erhebliche Schäden an und tritt teilweise sogar immer früher im Jahr auf.
Der Buchsbaumzünsler schadet nicht nur der Umwelt, sondern er verursacht auch hohe Kosten. Der Bund Deutscher Baumschulen informiert darüber, dass ein Buchsbaumzünsler pro Baum Schäden von mehreren Hundert Euro anrichten kann. Ein kleiner Buchsbaum kostet bereits mehr als 100 Euro.
In öffentlichen Grünanlagen und Parks werden die Schädlinge daher bereits frühzeitig mit biologischen Mitteln bekämpft.
Strenge Winter können den Populationen des Buchsbaumzünslers nicht gefährlich werden. Die im Winter in einem Kokon ruhenden Raupen überstehen Temperaturen bis minus 12 Grad Celsius.
Der Buchsbaumzünsler ist eine invasive Art. Er profitiert von der Intensivierung des weltweiten Handels und vom Klimawandel.

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Der Buchsbaumzünsler und sein Lebenszyklus
Nach der Paarung im Frühjahr legt das Weibchen des Buchsbaumzünslers bis zu 150 hellgelbe Eier auf den unteren Blättern der Wirtspflanze ab. Die Larven schlüpfen bei Temperaturen über sieben Grad Celsius bereits nach drei Tagen.
Bei einer Umgebungstemperatur von ungefähr 15 Grad Celsius dauert die Entwicklung des Insekts etwa zehn Wochen und verläuft in sieben Stadien. Die vollständige Entfaltung von der Raupe zum fertigen Insekt dauert bei Temperaturen ab 20 Grad Celsius nur drei Wochen. Die etwa fünf Zentimeter langen, schwarzgepunkteten grünen Raupen verpuppen sich. Das Puppenstadium dauert ungefähr eine Woche.
Die nachtaktiven Falter mit einer Flügelspannweite von 40 bis 45 Millimetern haben nur eine Lebenserwartung von neun Tagen. Schon nach kurzer Zeit legen sie Eier ab, aus denen sich die nächste Generation entwickelt. Die Tiere bringen zwischen Frühjahr und Spätsommer bis zu vier neue Generationen hervor.
Das Schadbild des Buchsbaumzünslers zeigt sich mit:
- abgefressenen Blättern
- Gespinsten zwischen den Trieben
- bräunlich-gelber Verfärbung der Pflanzen
- Fraßspuren an der Rinde
- Kotkrümeln als grünliche Ablagerungen in den Gespinsten

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Tiere als natürliche Feinde des Buchsbaumzünslers
Einige Tiere haben die Raupen des Buchsbaumzünslers zum Fressen gern. Vögel wie Kohlmeisen, Buchfinken, Haussperling und Rotschwänzchen gehören ebenso dazu wie Wespen.
Einige Tiere, darunter Fledermäuse, fressen auch die ausgewachsenen Falter und hindern sie an ihrer Vermehrung.
Es ist daher wichtig, Vögel im Garten anzulocken und ihnen Nistkästen sowie Vogeltränken bereitzustellen. Andere nützliche Tiere, darunter Insekten, siedeln sich in verschiedenen Unterschlupfmöglichkeiten an. Sinnvoll sind auch Insektenhotels.
Raupen des Buchsbaumzünslers absammeln
Wer den Befall mit Buchsbaumzünsler bereits frühzeitig erkennt, kann die Raupen absammeln. Um sich vor dem Gift der Pflanze zu schützen, sollten Handschuhe getragen werden.
Die Raupen können auch mit einer Servierzange abgesammelt oder mit einer feinen Düse eines Staubsaugers abgesaugt werden. Die abgesaugten Raupen dürfen nicht in den Kompost oder den Biomüll, da sie sich dann wieder ausbreiten könnten. Sie gehören in den Restmüll.

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Buchsbaum kräftig zurückschneiden
Bei einem massiven Befall hilft ein starker Rückschnitt der Pflanzen, bei dem alle betroffenen Teile entfernt werden. Das Schnittgut muss im Hausmüll entsorgt oder verbrannt werden.
Vor dem Rückschnitt sollte ein helles Tuch unter die Pflanzen gelegt werden, um die heruntergefallenen Raupen einfach zu entsorgen.
Mitunter müssen stark befallene Pflanzen entsorgt werden. Das Schnittgut und die Pflanzen werden in Plastiktüten verpackt und in den Hausmüll gegeben.
Bekämpfung der Schädlinge mit einem Müllsack
Ein dunkler, lichtundurchlässiger Müllsack, der über die einzelne Pflanze gestülpt wird, ist ein bewährtes Hausmittel zur Bekämpfung der Raupen. Diese Methode ist jedoch nur im Sommer hilfreich. Der Müllsack wird am Morgen über die Pflanze gestülpt und verbleibt dort für einige Stunden.
Die Pflanze muss vorher gut gewässert werden, um die unter dem Müllsack entstehende Hitze ohne Probleme zu überstehen. Die Hitze bringt die Raupen zum Absterben. Um die Pflanze nicht unnötig zu strapazieren, kann ein Temperaturfühler helfen. Lag die Temperatur mindestens eine Stunde lang über 45 Grad Celsius, kann der Sack entfernt werden. Diese Methode sollte im Rhythmus von zwei Wochen wiederholt werden, um alle Raupen wirksam zu bekämpfen.

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Raupen entfernen mit Hochdruckreiniger
Ein Hochdruckreiniger kann genutzt werden, um die Schädlinge zu entfernen, wenn ganze Hecken befallen sind. Solche Hochdruckreiniger können im Baumarkt oder Gartencenter ausgeliehen werden.
Zunächst wird der Boden unter den Pflanzen mit Planen oder Kunststoffvlies ausgelegt, die mit schweren Steinen fixiert werden.
Mit dem Hochdruckreiniger werden die Pflanzen kräftig durchgesprüht. Zwischendurch müssen die Raupen mit dem Staubsauger von den Planen gesaugt oder die Planen mit den Raupen entfernt werden, damit sich die Schädlinge nicht wieder verbreiten.
Vorbeugung mit Algenkalk
Algenkalk ist für den Bio-Anbau in der ökologischen Landwirtschaft zugelassen und fördert die Pflanzengesundheit auf natürliche Weise. Er ist im Handel als feines Pulver erhältlich, mit dem die befallenen Pflanzen großzügig bestäubt werden.
Befinden sich Eier an den behandelten Pflanzen, schlüpfen daraus keine neuen Larven mehr. Algenkalk hilft auch gegen das Buchsbaum-Triebsterben.