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Typische Fehler beim Baumschnitt vermeiden

Typische Fehler beim Baumschnitt vermeiden
Typische Fehler beim Baumschnitt vermeiden - Foto: © nmelnychuk #473685518 - stock.adobe.com

Bäume sind wie Haare: Ein regelmäßiger Rückschnitt ist unerlässlich. Für Hobbygärtner zählen Laubbäume mit einem dichten Blätterdach zum Must-Have für einen schönen Garten. Ertragreiche Obstbäume runden das Sortiment ab und verwöhnen den Gaumen im Sommer mit Früchten aus dem eigenen Garten. Doch so schön die Vorstellung auch klingt, bringen Bäume viel Arbeit mit sich. Wer sich dieser nicht widmet, muss statt der üppigen Blätter- und Früchtepracht dürre Bäume in Kauf nehmen, die nur vereinzelt ein bisschen Obstertrag abwerfen. Die größte und zugleich wichtigste Arbeit ist der Baumschnitt, der vieles zerstören kann, wenn er nicht richtig erfolgt.
Hobbygärtner oder unerfahrene Gartenbesitzer gehen an ihre Bäume gerne zu rabiat heran. Die Äste werden zu kurz geschnitten oder zu sehr ausgedünnt, in vielen Fällen wird auch die optimale Schnittzeit nicht berücksichtigt, was sich negativ auf die Entwicklung des Baumes auswirkt.

Wozu ein Baumschnitt?

Der Baumschnitt in wichtig, damit bei einem dichten Wachstum wieder ausreichend Sonnlicht und Sauerstoff an die Pflanze des Baumes gelangt. Dies verhindert zum einen den Befall von Pilz, zum anderen lässt es sich Früchte eines Obstbaumes aber auch deutlich schmackhafter werden. Zudem tanken die Äste wieder an Stärke, der Rückschnitt macht die Äste wieder stabil. Zugleich wird auch ein unkontrolliertes Höhenwachstum verhindert.

Wer falsch schneidet, profitiert aber nicht von diesen Vorzügen, sondern richtet großen Schaden an, denn jeder Schnitt sorgt beim Baum für eine Wunde.

Wer das Schneiden deshalb nicht richtig vollzieht, fügt dem Baum unwiderrufliche Verletzungen zu.

Wozu ein Baumschnitt
Der Baumschnitt in wichtig, damit bei einem dichten Wachstum wieder ausreichend Sonnlicht und Sauerstoff an die Pflanze des Baumes gelangt – Foto: © nito #560724514 – stock.adobe.com

Was ist genug und ab wann ist es zu viel?

Hobbygärtner gehen entweder zu rabiat oder zu vorsichtig an die Sache. In vielen Fällen schneiden sie zu wenig ab, weil sie fürchten, die Pflanze ansonsten zu ruinieren. Dabei ist es für die Pflanze profitabler, wenn zu viel statt zu wenig abgeschnitten wird. Im schlimmsten Fall verliert lediglich die Baumkrone etwas an Form, das ist aber der einzige Schaden, der zurückbleiben könnte.

Wer hingegen zu vorsichtig ist, nimmt dem Baum die Möglichkeit, neue und vor allem kräftige Zweige zu entwickeln. Die Folge: Er verkümmert. Als Faustregel gilt deshalb: Mindestens ein Drittel des Triebes kann entfernt werden. Handelt es sich um Obstbäume, so darf sogar die Hälfte der Zweiglänge abgeschnitten werden.

Baumschnitt ab wann ist es zu viel
Hobbygärtner gehen entweder zu rabiat oder zu vorsichtig an die Sache – Foto: © Peter #398539449 – stock.adobe.com

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Bäume treiben im Frühjahr aus. Bis dahin sollte sich das Gewächs vom Rückschnitt wieder erholen können. Deshalb muss das Stutzen des Baumes unbedingt in der Ruhephase erfolgen, also in den Wintermonaten. Natürlich sollte der Baum bei Minustemperaturen nicht geschnitten werden, denn Frost schädigt ihn. Ansonsten ist es grundsätzlich aber ratsam, den Rückschnitt im Winter zu erledigen.

Obstbäume, die zwar stark treiben, dafür aber wenig ertragsreich sind, sollten allerdings im Sommer geschnitten werden, ansonsten läuft man Gefahr, dass die Äste zu dicht werden.

Junge Bäume benötigen spezielle Behandlung

Bäume werden in der Regel pyramidenartig geschnitten, damit sie beim Treiben eine schöne Form erreichen. Von den Zweigen im unteren Bereich wird deshalb nur so wenig wie möglich weggenommen, während die Triebe in Richtung Baumkrone immer kürzer werden sollten, sodass die nach oben hin spitz zulaufen.

Für Jungbäume gilt übrigens, dass sie noch vor dem Eipflanzen zurückgeschnitten werden sollten.

Nach dem Stutzen bleiben neben dem Leittrieb nur noch drei weitere Äste übrig. Das begünstigt nämlich, die Versorgung des Gewächses mit ausreichend Nährstoffen durch die Wurzel.

Im Zweifel einen Profi fragen

Wer sich den Rückschnitt nicht zutraut, sollte sich im Zweifel an einen Profi wenden. Dies ist zwar nicht gerade günstig, doch der Preis für einen gesunden Baum lohnt sich.