Wirtschaft

Erschwerte Bedingungen für Berufseinsteiger durch die Corona-Krise

Erschwerte Bedingungen für Berufseinsteiger durch die Corona-Krise
Erschwerte Bedingungen für Berufseinsteiger durch die Corona-Krise - Bild: © contrastwerkstatt #41223319 – stock.adobe.com

Seit der Corona-Pandemie gibt es weniger Stellenangebote und viele Firmen schicken zudem ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen ist in diesem Jahr nur halb so hoch wie noch im Vorjahr. Viele Unternehmen hat die Krise wirtschaftlich hart getroffen, sodass es ihnen derzeit nicht möglich ist neue Mitarbeiter einzustellen. Dies sorgt für erheblich erschwerte Bedingungen bei der Jobsuche für Berufseinsteiger.

Deutlich weniger Stellenangebote als im Vorjahr

Durch die Corona-Pandemie ist die Zahl der Stellenangebote erheblich zurückgegangen.

Die potenziellen Arbeitgeber sind durch die Krise verunsichert und können es sich oft auch nicht leisten neue Mitarbeiter einzustellen, da sie viele finanzielle Ausfälle verbuchen mussten.

Zusätzlich haben sie viele ihrer Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen. Einige Unternehmen kämpfen in diesen Zeiten um ihre Existenz. Dies hat zur Folge, dass in diesem Jahr nur halb so viele neue Stellen gemeldet wurden wie im Vorjahr.

Zahl der Stellenangebote erheblich zurückgegangen
Durch die Corona-Pandemie ist die Zahl der Stellenangebote erheblich zurückgegangen – Bild: © Daniel Ernst #47144694 – stock.adobe.com

Die Zahl der Berufseinsteiger ist aber im Vergleich dazu recht hoch. So gibt es dieses Jahr rund eine halbe Million Studierende und 400.000 Auszubildende. Während es für die Berufseinsteiger schwierig ist einen Job zu finden, bietet sich für Unternehmen, die es sich auch in Zeiten der Krise leisten können, die Chance zwischen vielen talentierten Bewerbern zu wählen.
Viele hoch qualifizierte Bewerber haben ihre Ansprüche senken müssen, um überhaupt die Chance auf einen Job zu bekommen. Am härtesten trifft es die Bewerber, die über kaum oder keinerlei Berufserfahrung verfügen, denn diese müssen sich gegenüber einer großen Konkurrenz durchsetzen.

Damit können Bewerber ihre Chancen verbessern

Wer mit seiner Ausbildung und dem Studium fertig ist, aber noch keine Aussicht auf einen Job hat, sollte versuchen die Lücke im Lebenslauf nicht zu groß werden zu lassen. So lässt sich die Zeit bis zum Berufseinstieg beispielsweise durch einen Nebenjob oder ein Ehrenamt sinnvoll überbrücken. Bei einigen großen Unternehmen besteht auch die Möglichkeit freiberuflich an Projekten mitzuwirken. So können die Bewerber sich mit einem potenziellen Job und möglichen Arbeitgebern bereits vertraut machen und erste Erfahrungen sammeln. Durch die Teilnahme an Online-Seminaren können ebenfalls Lücken im Lebenslauf geschlossen und Erfahrungen gesammelt werden.

Zudem sollten sich Bewerber nicht nur auf eine einzelne Branche fokussieren, sondern verschiedene Branchen für einen Job in Erwägung ziehen. Gerade in diesen Zeiten werden neue Arbeitsmodelle geschaffen, welche für Berufseinsteiger eine Chance darstellen können. Außerdem sind längst nicht alle Bereiche von der Krise betroffen. Vor allem in der Gesundheitsbranche, der Medizintechnik, Pharmaindustrie sowie in der Logistikbranche werden derzeit viele neue Mitarbeiter gesucht. Für einige der Berufsfelder, wie beispielsweise Pflegekräfte gibt es zudem ab dem kommenden Jahr finanzielle Zulagen, wodurch ein höherer Lohn in diesen Branchen zu erwarten ist.

Ehrenamt
So lässt sich die Zeit bis zum Berufseinstieg beispielsweise durch einen Nebenjob oder ein Ehrenamt sinnvoll überbrücken – Bild: © Robert Kneschke #306321837 – stock.adobe.com

Viele Unternehmen sind weiterhin auf Bewerber angewiesen und suchen teilweise auch kurzfristig neue Mitarbeiter.

Bewerber sollten zudem ihre eigenen Stärken gezielt einsetzen. Vor allem junge Leute können ihre fehlende Berufserfahrung durch ihr digitales Wissen ausgleichen. Außerdem sind Berufseinsteiger flexibel was ihren Arbeitsbeginn betrifft. Diese Vorteile sollten in der Bewerbung nicht unerwähnt bleiben.

Bewerber müssen sich auf neue Rekrutierungsprozesse einstellen

Durch die Kontakt-Beschränkungen können Unternehmen oft ihre Bewerbungs- und Rekrutierungsprozesse nicht wie üblich durchführen, sondern sind auf neue Wege angewiesen. Anstelle der traditionellen persönlichen Vorstellungsgespräche nutzen viele Unternehmen daher Video-Interviews, um potenzielle Mitarbeiter kennenzulernen.
Bewerber müssen sich auf diese neuen Bewerbungsprozesse einstellen. Dafür sollten sie prüfen, ob sie die technischen Voraussetzungen für solche Video-Interviews haben. Zudem sollten sie sich im Vorfeld überlegen, wie sie sich vor der Kamera am besten präsentieren. Dazu gehört die Wahl eines passenden Hintergrunds, die Lichtverhältnisse sowie die eigene Körperhaltung.

Video-Interview
Anstelle der traditionellen persönlichen Vorstellungsgespräche nutzen viele Unternehmen daher Video-Interviews, um potenzielle Mitarbeiter kennenzulernen – Bild: © fizkes #332637190 – stock.adobe.com

Keine Besserung im kommenden Jahr in Sicht

Wie lange der Mangel an Jobangeboten noch anhalten wird, ist abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie. Auch wenn es wieder zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in den Unternehmen kommen sollte, wird dieser zunächst nicht viele Neueinstellungen mit sich bringen. Als Erstes wird die Arbeitszeit wieder hochgefahren und die Mitarbeiter wechseln aus der Kurzarbeit wieder zu ihren normalen Arbeitszeiten, sodass auch die Produktivität wieder hochgefahren werden kann.

So wird für das kommende Jahr eine ähnliche Situation auf dem Arbeitsmarkt erwartet wie in diesem Jahr.

Längerfristig gesehen wird sich die Situation für Berufseinsteiger voraussichtlich aber wieder verbessern.