Nach der Corona-Krise: Digitalwirtschaft stellt sich auf Wachstumsschub ein
Getroffene Einschränkungen für eine Bekämpfung des Corona-Virus sind auch an der deutschen Internetwirtschaft nicht spurlos vorübergegangen. Allerdings geht die Branche davon aus, dass die Corona-Krise mittelfristig einen Wachstumsschub erzeugen wird. Diese zentrale Aussage geht nunmehr aus einer Untersuchung des Branchenverbandes eco hervor, die in Kooperation mit der Unternehmensberatung Arthur D. Little in Berlin publiziert wurde.
Für das Jahr 2020 geht der Verband der Internetwirtschaft zwar von einem Umsatzrückgang von etwa 1,2 Prozent aus. Doch wie eco erklärte, werden sich diese negativen Auswirkungen bis Ende 2022 vollständig amortisiert haben.
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Eine positive Entwicklung der Digitalwirtschaft
Trotz des erwarteten Minuswerts ist die Digitalbranche kein klassischer Verlierer der Gesamtwirtschaft Deutschlands. Diese berechnet für das gesamte Jahr einen Einbruch in Höhe von etwa fünf Prozent.
Bis 2025 prognostiziert eco einen deutlichen Aufschwung.
Bis zu dieser Zeit soll die Internetwirtschaft sogar um durchschnittlich 9,5 Prozent im Vergleich zu anderen Branchensegmenten ansteigen. Diese Berechnung schließt eine Wertschöpfung der Internetwirtschaft durch Anwenderindustrien wie Smart Industries, Automotive oder Industrie IoT ein.
Steht der Digitalwirtschaft eine rosige Zukunft bevor?
Oliver Süme – seines Zeichens eco-Vorstandsvorsitzender – sieht langfristig positiv in die Zukunft. Trotz Einbrüchen in vereinzelten Branchensegmenten verwies Süme auf einen Digitalisierungsschub in zahlreichen Segmenten der Internetwirtschaft. Diese Entwicklung werde sich seiner Meinung auch mittelfristig positiv auf unterschiedliche Branchensegmente auswirken.
Sogenannte Katalysatoreffekte werden vor allem bei einer Erweiterung digitaler Infrastrukturen oder einer Implementierung digitaler Geschäftsmodelle erwartet. Darauf basierend, könnten Angebote der Bereiche Public Cloud Services, Gesundheit und Publishing sowie Bildung als Gewinner hervorgehen. Im Gegensatz dazu wird es für die Bereiche der Digitalwirtschaft vermutlich schwieriger sein, die für den Handel, die Logistik und den Tourismus zuständig sind.
Eine wichtige Konstante für die Gesamtwirtschaft
Auch hierzulande hat sich die Internetwirtschaft längst zu einem Bereich gemausert, der die gesamte Wirtschaft effizient unterstützt. Dabei ist es gut vorstellbar, dass sich diese Entwicklung zukünftig noch verstärken wird. Der Wachstumsschub der Digitalisierung wird vielen Menschen vor Augen führen, dass dieser Technikzweig auch in Krisenzeiten problemlos funktioniert.
Auf der Gegenseite ist nicht auszuschließen, dass sich die meisten Personen bei Digitalisierungsbemühungen für die größten Internetangebote entscheiden. Ein Beispiel ist die Videokonferenz-Plattform Zoom, die mittlerweile zunehmend genutzt wird. Um gegen amerikanische Plattformen zu bestehen, hat die Bundesregierung erst kürzlich eine Förderung für Start-Ups aus Deutschland in Höhe von zwei Milliarden Euro beschlossen.