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Blasenentzündung – Erkennen und behandeln

Blasenentzündung
Blasenentzündung – Erkennen und behandeln - Bild: © anetlanda #182121061 stock.adobe.com

Insbesondere Frauen wissen um das Leiden, das mit einer Blasenentzündung verbunden ist. Ist eine Harnwegsinfektion im Anflug, so tritt diese sehr plötzlich auf. Die Folge ist ein starker Harndrang, der mit brennendem, schmerzendem oder stechendem Wasserlassen verbunden ist. Wirklich viel Flüssigkeit kommt meist aber gar nicht raus.
Bei einer Blasenentzündung mit leichtem Verlauf können Hausmittel oder leichte Schmerzmittel bereits ausreichend sein, manchmal muss aber auch Antibiotika her, um die Infektion zu bekämpfen. Wer bereits des Öfteren unter einer Blasenentzündung gelitten hat, sollte über vorbeugende Maßnahmen nachdenken.

Die Blasenentzündung erkennen

Wer es einmal hatte, was wovon die Rede ist: Eine Blasenentzündung ist schmerzhaft und macht das Wasserlassen zur Qual. Die Blasenentzündung ist eine Harnwegsinfektion, die durch Bakterien verursacht wird. Nicht ausgeschlossen, aber doch sehr selten können auch Viren, Pilze oder Parasiten als Ursache zugrunde liegen. Die Erreger finden ihren Weg in die Blase über die Harnröhre und verursachen dort eine Reizung und schließlich eine Entzündung der Blasenwand. Die Folge sind starke Schmerzen im Unterleib und beim Toilettengang sowie ein stetiger Harndrang.

Männer sind übrigens eher selten davon betroffen, bei den Frauen trifft es jede zweite mindestens einmal, für gewöhnlich jedoch mehrmals.

Unterschieden wird zwischen zwei Formen der Zystitis, wie der medizinische Begriff für die Infektion lautet. Die unkomplizierte Zystitis tritt bei Personen auf, die ohne Risikofaktoren an der Harnwegsinfektion erkranken, wohingegen die komplizierte Zystitis mit erhöhtem Leiden bei Personen auftreten, die Risikofaktoren für eine Infektion mitbringen.
Zu den begünstigenden Faktoren zählen zum Beispiel eine Abwehrschwäche durch immunsuppressive Medikamente, die Verengung der Harnwege oder ein Harnstau, der Rückfluss von Urin in den Harnleiter oder auch eine Nervenerkrankung im Sinne einer Blasenfunktionsstörung.

Blasenentzündung erkennen
Eine Blasenentzündung ist schmerzhaft und macht das Wasserlassen zur Qual – Bild: © 220 Selfmade studio #220487156 stock.adobe.com

Krankheitsverlauf und Krankheitsdauer

Bei der unkomplizierten Harnwegsinfektion, die in der Regel hauptsächlich bei Frauen in Form einer Blasenentzündung auftritt, kommen die Symptome sehr rasch und beschränken sich ausschließlich auf die Blase. Es kann aber durchaus vorkommen, dass ein Krankheitsgefühl oder das Gefühl des Schlappseins als Begleiterscheinung auftritt. Auch Blut kann sich im Urin befinden. Fieber bleibt aber in der Regel aus.
Sollten Schmerzen in den Flanken (das ist der Bereich des mittleren Rückens) zu vernehmen sein, so liegt die Vermutung einer Nierenbeckenentzündung nahe. In diesem Fall sollte eine rasche Behandlung erfolgen, um Folgeschäden zu vermeiden.

Im Normalfall, insbesondere bei leichten Entzündungen, ist die Infektion nach einer Woche bereits überstanden. Wer nur leichte Beschwerden hat, kann das Abklingen der Symptome selbständig mit Schmerzmitteln oder Hausmitteln unterstützen, in schwereren Fällen ist die Gabe von Antibiotika notwendig.

Blasenentzündung - Schaubild
Im Normalfall, insbesondere bei leichten Entzündungen, ist die Infektion nach einer Woche bereits überstanden – Bild: © TuMeggy #395732749 stock.adobe.com

Wie entsteht die Blasenentzündung?

Ursächlich für eine Infektion der Harnwege sind in der Mehrheit der Fälle Bakterien, die von außen über die Harnröhre in die Blase eindringen.

Diverse Umstände können eine Harnwegsinfektion begünstigen.

Dazu zählen zum Beispiel eine Verkühlung der Blase, Vorbelastungen in der Familie, hormonelle Veränderungen innerhalb der Wechseljahre, bestimmte Verhütungsmittel oder aber der Geschlechtsverkehr selbst.

Die Diagnose

Treten erste Symptome wie Brennen oder Stechen beim Wasserlassen sowie ein vermehrter Harndrang auf. So lohnt sich ein schnelles Einschreiten. Ein Gespräch mit dem Hausarzt kann eine komplizierte Zystitis bereits ausschließen. Meist wird der Urin im Labor untersucht, um das Ausmaß des Krankheitsverlaufs zu bestimmen oder weitere Erkrankungen der Harnwege auszuschließen. Je nach Schwere verschreibt der Arzt sodann ein Antibiotikum oder rät lediglich zur Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln und homöopathischen Mitteln, da die unkomplizierte Variante der Blasenentzündung im Normalfall von alleine verheilt.

Wer starke Beschwerden hat, kann von Antibiotikum definitiv profitieren, denn es lindert nicht nur, sondern verkürzt auch den Krankheitsverlauf. Ist die Infektion nach zwei Wochen noch nicht abgeklungen, so sollte aber unbedingt nochmal ein Arzt aufgesucht werden.

Blasenentzündung Beschwerden
Wer starke Beschwerden hat, kann von Antibiotikum definitiv profitieren, denn es lindert nicht nur, sondern verkürzt auch den Krankheitsverlauf – Bild: © absolutimages #68382381 stock.adobe.com

Vorbeugende Maßnahmen

Wer bereits in den schmerzlichen Genuss einer Blasenentzündung gekommen ist, würde am liebsten alles in Bewegung setzen, um eine erneute Infektion zu vermeiden. Grundsätzlich sollten sämtliche vom Arzt verordnete Medikamente wie verschrieben eingenommen werden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr am Tag ist wichtig, um die in der Blase vorkommenden Bakterien regelmäßig aus dem Körper zu spülen, denn mit dem Urin scheiden wir letztendlich nichts anderes als Giftstoffe aus dem Körper.

Nach dem Geschlechtsverkehr sollte für Frauen unbedingt der Gang zur Toilette erfolgen, damit sich mögliche Bakterien nicht in der Blase festsetzen und dort ihr Unheil anrichten.

Generell sollte die Hygiene im Intimbereich sehr einfach gehalten werden. Besondere Spülungen oder Waschlotionen sind nicht notwendig, diese sind sogar noch in der Lage, die Schleimhäute zu schädigen und die körpereigene Abwehr einzuschränken.
Um eine Verkühlung der Blase zu vermeiden, sollten im Winter oder an kalten Tagen die warme Kleidung nicht fehlen. Vor allem gut eingepackte Füße wehre bereits einiges ab. Im Sommer sollten in der Badesaison keine nassen Bikini- oder Badehosen für längere Zeit getragen werden, da auch dies eine Verkühlung fördert und eine Blasenentzündung begünstigen kann.

Für den Fall, dass Blasenentzündungen regelmäßig auftreten, können Mittel zur Anregung der Immunabwehr helfen. Auch die Einnahme von Mannose ist förderlich. Hierbei handelt es sich um eine Zuckerart, die die Bakterien in der Blase bindet und das Ausscheiden dieser vorantreibt. Auch diverse pflanzliche Mittel, die keimabtötende Wirkung für Bakterien in der Blase besitzen, können helfen. In ganz hartnäckigen Fällen kann eine vorbeugende Dauerbehandlung mit Antibiotikum stattfinden. Diese geht etwa 3 bis 6 Monate und sollte gut mit dem Arzt besprochen werden.

Kann eine wiederholte Blasenentzündung chronisch werden?

Blasenentzündungen, wie sie oben beschrieben werden, sind akute und somit vorübergehende Infektionen. Einige Betroffen leider jedoch teilweise über einen längeren Zeitraum unter den Symptomen, obwohl keine Erreger im Urin nachzuweisen sind. Ist dies der Fall, so wird im Allgemeinen von einer Reizblase gesprochen, die nicht als eigenständige Krankheit anzusehen ist, sondern ein Beschwerdebild darstellen soll. Typisch dafür sind ebenfalls vermehrter Harndrang mit begleitenden Schmerzen sowie teilweise eine Inkontinenz. Ursächlich dafür ist die interstitielle Zystitis dar, bei der es sich um eine chronische Entzündung der Harnblase handelt ohne nachweisbaren Erreger.

Der tatsächliche Auslöser dieser chronischen Entzündung ist also noch nicht abschließend geklärt. Anstelle der Urinuntersuchung könnte eine Gewebeentnahme hilfreiche Aufschlüsse liefern. Die Behandlungsmöglichkeiten einer interstitiellen Zystitis gestalten sich ganz unterschiedlich. Eine weitere Ursache für eine Reizblase könnte auch ein oberflächlicher Tumor innerhalb der Blase sein. Das sollte vor allem bei häufig Blasenentzündungen im hohen Alter anhand einer Blasenspiegelung abgecheckt werden.