Nach Corona wieder Sport treiben – was es zu beachten gilt
Wer die Corona-Infektion überstanden hat, sich wieder gesund und fit fühlt und mit dem Sport beginnen möchte, sollte zum Schutz der eigenen Gesundheit ein paar Regeln beachten. Beispielsweise hängt es von der Schwere des Verlaufs ab, wie schnell wieder durchgestartet werden darf. Auch eventuelle Langzeitfolgen gilt es im Auge zu behalten.
Im Zweifelsfall oder bei bleibenden Symptomen sollten Betroffene immer zuerst das Gespräch mit dem Arzt suchen.
Inhaltsverzeichnis
Vor dem Trainingsbeginn Rücksprache mit dem Arzt halten
Nicht jeder Genese muss unbedingt den Weg zum Arzt antreten. Junge gesunde Menschen, die eine symptomlose oder milde Erkrankung erlebt haben, können nach einer Woche Trainingspause wieder allmählich mit dem Sport beginnen.
Personen mit moderaten Symptomen lassen sich vorsichtshalber sportmedizinisch abchecken oder sollten zumindest Rücksprache mit ihrem Hausarzt halten.
Wer einen schweren Verlauf hatte, sollte ebenfalls beim Arzt vorstellig werden, bevor das Training wieder beginnt. So lassen sich eine unbemerkte Herzmuskelentzündung und viele andere körperliche Beeinträchtigungen ausschließen.
Wer zur Risikogruppe gehört, weil er beispielsweise an Vorerkrankungen leidet oder bereits ein sehr hohes Lebensalter hat, sucht am besten ebenfalls den Arzt auf.
Long-Covid stellt einen Sonderfall dar. Hier kann es manchmal zur monatelangen Sportpause kommen. Einige Patienten erhalten im Rahmen ihrer Therapie aber auch ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm, das perfekt auf ihren Fitnesszustand, ihre Lunge und ihr Herz abgestimmt ist. Dies geschieht vollständig unter ärztlicher Aufsicht.
Langsam beginnen und vorsichtig steigern
Corona-Verläufe sind verschieden. Manche Menschen durchleben moderate Symptome, sind aber binnen kürzester Zeit nach Genesung wieder sehr fit. Andere hatten nur milde Symptome und leiden anschließend plötzlich an einer Schädigung des Herzens oder an ständiger Müdigkeit. Natürlich geht es auch genau andersherum.
Es ist also schwer vorherzusagen, wie fit eine Person nach der Infektion sein wird.
Aufgrund dessen sollten Betroffene stets ruhig und bedacht wieder mit dem Training anfangen und sich auch mental darauf einstellen, dass sie unter Umständen nicht wieder an die Leistungen vor Corona anknüpfen können.
Spazierengehen und Radfahren als Einstieg
Optimalerweise beginnen Betroffene so moderat wie möglich. Nach einer schweren Infektionskrankheit wie Corona kann schon ein kleiner Spaziergang eine große Anstrengung sein. Deswegen genügt für den Anfang eine Viertelstunde zügiges Gehen.
Außerdem kann nach und nach mehr Bewegung in den Alltag gebracht werden.
Das funktioniert beispielsweise, indem der Supermarkteinkauf zu Fuß erledigt oder mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren wird.
Auch Treppenlaufen anstatt Aufzugfahren sorgt für körperliche Betätigung. Yoga lässt sich ebenfalls mit der Zeit wieder in den Trainingsplan integrieren. Denn diese Sportart lässt sich wunderbar an den Fitnessstand anpassen.
Leichtes Krafttraining mit geringer Intensität
Wer Muskeln wieder aufbauen und stärken möchte, beginnt ebenfalls so vorsichtig wie möglich. Hierbei ist es besonders wichtig, den Körper nicht durch zu hohe Gewichte zu belasten. Ein moderates Training mit geringer Intensität ist für den Anfang besser geeignet.
Vor allem begeisterte Fitnessstudio-Gänger sollten sich das zu Herzen nehmen. Wer zu früh zu viel will, riskiert, dass er seinen Körper überfordert und anschließend eine längere Trainingspause folgt. Das Gleiche gilt selbstverständlich für Übungen, die zu Hause durchgeführt werden.
Ausdauertraining nach der Coronainfektion
Leidenschaftliche Jogger oder Radfahrer warten am besten zehn bis 14 Tage nach der Infektion, bevor sie wieder mit dem Training anfangen.
Auch hier ist es wichtig, die Intensität nur langsam zu steigern und mit kurzen, moderaten Läufen zu beginnen.
Wenn der Körper gut mitmacht und er keine Warnsignale aussendet, darf die Intensität Stück für Stück wieder gesteigert werden.
Auf Warnsignale hören
Es gibt eine Reihe von Signalen, die darauf hindeuten, dass der Körper noch nicht vollständig genesen ist oder dass unter Umständen ein Problem mit dem Herzen vorliegt. Wer schon bei geringer Belastung kurzatmig wird oder Herzrasen bekommt, sollte das Training abbrechen und sich an seinen Arzt wenden.
Auch eine starke Müdigkeit weist darauf hin, dass etwas nicht in Ordnung ist. Plötzlicher Schwindel, Atemnot oder ein Engegefühl in der Brust sind ebenfalls ein Hinweis darauf, dass Betroffene einen Gang zurückschalten sollten. Ganz unabhängig davon sollten Genesene ihrem Körper zwischen den verschiedenen Sporteinheiten immer ausreichend Zeit zur Regenerierung geben.