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Worauf Sie bei einem seriösen Privatdetektiv achten sollten

Privatdetektiv
Worauf Sie bei einem seriösen Privatdetektiv achten sollten - Bild: © auremar #214729512 – stock.adobe.com

Mörder aufspüren oder verschollene Verwandte wiederfinden. Geheimnisvolle Mythen ranken sich um den Job des Privatdetektivs. Diesen Branchenvertretern eilt der Ruf voraus, immer unterwegs zu sein und im beruflichen Alltag ein Abenteuer nach dem anderen zu erleben. Doch die Realität sieht wie so häufig ganz anders aus.

Verschiedene Gründe für die Beauftragung eines Privatdetektivs

Ob Sherlock Holmes, Miss Marple oder Wilsberg – faszinierende Roman- und Fernsehfiguren wie diese ziehen Menschen seit Jahrhunderten in den Bann. Doch häufig sind es Kunden mit weniger dramatischen Problemen und Wünschen, die die Unterstützung eines Privatdetektivs suchen.

Klassische Auftraggeber sind neben Privatpersonen ebenfalls Notare, Rechtsanwälte oder große Unternehmen. Die Hintergründe für die Beauftragung weichen von Fall zu Fall voneinander ab.

Dispute unter Ehepartnern

Einer der häufigsten Gründe für die Beauftragung eines Detektivs ist die Frage, wie genau es der Ehepartner mit der Treue nimmt (Fremdgehen in Deutschland – Detekteien haben Hochkonjunktur im Jahr 2020).

Ein weiteres wichtiges Thema sind Unterhaltszahlungen, über die infolge einer Scheidung diskutiert wird. Elternteile wenden sich vermehrt an die Detekteien, um ausfindig zu machen, ob die andere Person einem geregelten Arbeitsverhältnis nachgeht oder nicht. Häufig steht der Verdacht im Raum, dass die wahren Einkommensverhältnisse schlichtweg verschleiert werden.

Privatdetektiv - Beschattung vom Ehepartner
Einer der häufigsten Gründe für die Beauftragung eines Detektivs ist die Frage, wie genau es der Ehepartner mit der Treue nimmt – Bild: © Andrey Popov #293903188 – stock.adobe.com

Unmotivierten Mitarbeitern auf die Schliche kommen

Zunehmend treten Unternehmen oder Versicherungen an die Detektive heran.

Ein typischer Fall liegt beispielsweise vor, wenn sich ein Arbeitnehmer über mehrere Wochen hinweg krank meldet.

Die Vorgesetzten haben allerdings einen konkreten Tipp erhalten, demzufolge die Mitarbeiter ihre Zeit damit verbringen, Bauprojekte oder gar Geschäftsvorhaben im privaten Bereich voranzutreiben. An dieser Stelle setzen Privatdetektive an.

Sind die Mitarbeiter trotz Krankschreibung auf Baustellen tätig oder gehen die Personen anderweitig zweifelhaften Tätigkeiten nach (Nebenverdienst – Das muss man beachten), werden die Rechercheergebnisse direkt als Beweismaterial genutzt. Damit haben Chefs der Betriebe beispielsweise die Möglichkeit, dass die Forderung nach einer Kündigung gerichtsfest untermauert werden kann.

Privatdetektive haben keinen unbegrenzt freien Handlungsbedarf

Dennoch steht es Privatdetektiven nicht frei, Grenzen nach Belieben zu überwinden. Bei der Ausübung ihrer Tätigkeit sind Detektive an Gesetze und Rechte gebunden. So ist es untersagt, den Mitarbeiter bei seiner außerberuflichen Tätigkeit auf einer Baustelle zu filmen. Diese Handlung widerspricht schlichtweg dem Persönlichkeitsrecht. Detektiven ist es gestattet, die Baustelle abzulichten oder die Zielperson von hinten zu fotografieren.

Ein klassisches Beweisfoto – bekannt aus allerlei Filmen – entspringt jedoch der Vorstellungskraft der Menschen. Zudem kommt erschwerend hinzu, dass solche Beweisfotos vor Gericht noch nicht einmal anerkannt sind. Stattdessen besteht die Aufgabe der Detektive darin, in etwaig folgenden Prozessen als Zeuge detailliert alle Beobachtungen zu schildern. Geräte zum Spitzeln wie GPS-Sender oder Wanzen sind nicht erlaubt. Das Öffnen von verschlossenen Türen ist ebenfalls verboten.

Wodurch zeichnet sich ein guter Privatdetektiv aus?

Möchten potentielle Kunden einen guten Privatdetektiv beauftragen, muss sich dieser Dienstleister von Anfang dazu verpflichten, bei allen Aktivitäten sämtliche Richtlinien an Recht und Gesetz einzuhalten. Der Beruf des Privatdetektivs ist allerdings nicht geschützt. Deshalb gibt es für diese Branchenvertreter auch keinerlei gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildungen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich jede Person als Privatdetektiv bezeichnen und in dieser Berufsbranche tätig werden kann.

Dennoch sind nicht alle Personen für den Job als Detektiv geeignet. Gute Voraussetzungen erfüllen die Menschen, die im Vorfeld im Polizeidienst, als Rechtsanwalt oder Notar tätig waren. Diese Personen sind erfahrungsgemäß mit allen geltenden Gesetzen und Vorschriften vertraut. Bei einem Aufeinandertreffen zwischen Detektiv und Auftraggeber sollten die Ermittler detailliert aufschlüsseln, welche Maßnahmen eingeleitet werden können. Somit kann sich die Klientel von Anfang an ein genaues Bild über die Handlungsweise der Privatdetektive machen.

Wie hoch ist der Stundenlohn von Privatdetektiven?

Privatermittlern steht es frei, den Lohn für ihren Service eigenständig festzulegen. Nach oben hin sind der Festlegung der Preise deshalb keine Grenzen gesetzt. Einerseits besteht hinsichtlich der Detektivkosten deutschlandweit ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Andererseits fordern die Dienstleister in ländlichen Gefilden weniger Geld als in Großstädten.

In Privatbereichen berechnen Detektive ein Minimum von 50 Euro pro Stunde.

Im gewerblichen Bereich belaufen sich die Gebühren auf mindestens 75 Euro. Die Höhe der Kosten sollten bereits aus dem Erstgespräch klar und deutlich hervorgehen. Auf diese Weise werden böse Überraschungen vermieden.