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Alles andere als tierisch günstig: Deutlich höhere Tierarzt-Gebühren

Deutlich höhere Tierarzt-Gebühren
Alles andere als tierisch günstig: Deutlich höhere Tierarzt-Gebühren - Bild: © Yaya Photos #455785453 stock.adobe.com

Seit einigen Monaten müssen Tierhalter wesentlich tiefer in die Tasche greifen, wenn sie mit ihrem Haustier zum Arzt gehen. Seit Ende 2022 gibt es eine neue Gebührenordnung für Tierärzte, die GOT.
Für Tierärzte ist deren Einführung eine gute Nachricht, da die letzte umfassende Anpassung der Verordnung mehr als 20 Jahre zurückliegt.

Gute Nachrichten für Tierarztpraxen

Nachdem sich die Gebühren für Tierärzte über 20 Jahre hinweg auf einem Niveau bewegten, beschloss das Bundeskabinett vor einigen Monaten eine vollständig überarbeitete Gebührenordnung für Tierärzte. Die Regelung schröpft einerseits das finanzielle Budget von Tierbesitzern. Zahlreichen Tierarztpraxen wird deren Einführung jedoch die Existenz retten.

Die neue Verordnung orientiert sich am veterinärmedizinischen Erkenntnisstand sowie an der wirtschaftlichen Erfordernis der Tierarztpraxen.

Gute Nachrichten für Tierarztpraxen
Gute Nachrichten für Tierarztpraxen – Bild: © StockPhotoPro #104843963
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Deutlich höhere Gebühren

Für die meisten Tierarzt-Leistungen haben sich die Gebühren deutlich erhöht. Beispielsweise kosten Impfungen für Hunde oder Katzen seitdem nicht mehr 5,77 Euro, sondern 11,50 Euro (Wie viel kostet ein Haustier?).
Gebühren für eine allgemeine Untersuchung von Katzen steigen in der einfachsten Form von bislang 8,98 Euro auf 23,62 Euro an. Untersuchungsgebühren für Hunde von bislang 13,47 Euro auf ebenfalls 23,62 Euro. Im Gegenzug werden ausgewählte Behandlungen wie Röntgen etwas günstiger.

Tierarzt Leistungen
Für die meisten Tierarzt-Leistungen haben sich die Gebühren deutlich erhöht – Bild: © herraez #415479795
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Höhe der Kosten: Können Tierärzte mitentscheiden?

Trotz der neuen Gebührenordnung gleichen Abrechnungen der Ärzte zumeist einem Überraschungspaket.

Diese Tatsache wird damit begründet, dass Veterinäre im Zuge der Behandlung den einfachen, zweifachen oder dreifachen Gebührensatz ansetzen dürfen.

Beispielsweise können sich die Kosten erhöhen, falls während der Behandlung Komplikationen auftreten, die Tiere gestresst oder aggressiv reagieren und deshalb die Unterstützung durch weiteres Praxispersonal erforderlich ist.
Selbiges trifft zu, falls die Behandlung auf die Nachtzeit, Feiertage oder das Wochenende fällt. Zudem können Tierärzte die Ausstattung der Arztpraxis oder deren Mietkosten in der Rechnung berücksichtigen.

Tierarzt ist zu teuer – was tun?

Generell sollten sich Tierliebhaber nur dann für ein Haustier entscheiden, wenn sie sich den Unterhalt der Vierbeiner, Nager, Vögel & Co. auch leisten können. Geraten Tierbesitzer jedoch in eine finanzielle Notlage, müssen sie die Tiere nicht zwangsläufig abgeben.
Hierzulande gibt es sogenannte Tiertafeln, die bedürftige Tierhalter bei der Versorgung der Haustiere mit Futterrationen unterstützen. In dem Fall steht das Futter für wenig Geld oder gar kostenfrei zur Verfügung. Ist ein Tierarztbesuch erforderlich, können sich Betroffene an Veterinärmediziner wenden, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit auch ehrenamtlich agieren. Fällt eine größere Summe an, stimmen viele Ärzte zudem einer Ratenzahlung zu. Die letzte Option ist eine Kontaktaufnahme zu einem lokalen Tierschutzverein oder dem örtlichen Tierheim. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich ebenfalls mit einer Krankenpolice für die Tiere absichern. Wer einen Krankenvollschutz für den Hund finden oder eine Lösung für andere Haustiere sucht, bezahlt monatlich zumeist sehr unüberschaubare Gebühren.