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Früher in Rente gehen – Mit diesen Tricks

Früher in Rente gehen
Früher in Rente gehen – Mit diesen Tricks – Bild: © Viacheslav Iakobchuk #285476492 – stock.adobe.com

Für viele Menschen ist es gewiss die Erfüllung eines Traums, früher in Rente zu gehen und die neu gewonnene Freizeit für die Familie oder Hobbys zu nutzen. Doch zumeist hängt diese Entscheidung von finanziellen Aspekten ab.

Die aktuelle Situation in Deutschland

Für alle ab 1964 geborene Deutschen ist das Renteneintrittsalter bei vollendetem 67. Lebensjahr erreicht. Diese Regelung betrifft Männer sowie Frauen gleichermaßen. Für von 1952 bis 1964 geborene Jahrgänge ist eine schrittweise Anhebung vom 65. auf das 67. Lebensjahr vorgesehen.

Wer eine Rentenzahlung ohne Abschläge wünscht, sollte deshalb auch 65 Jahre alt sein und eine Zahlung von Pflichtbeiträgen für mindestens 45 Jahre nachweisen.

Dieser Zeitraum schließt eine Zahlung von Pflichtbeiträgen ein, die ebenfalls durch Krankengeldbezug, aus nicht erwerbsmäßiger Pflege, durch Kindererziehung, Minijobs sowie Zivil- und Wehrdienstzeiten entstanden sein können. Ausgeschlossen sind hingegen Zeiträume, in denen zukünftige Rentenempfänger beispielsweise Arbeitslosengeld I oder II erhalten haben.

Renteneintrittsalter
Für alle ab 1964 geborene Deutschen ist das Renteneintrittsalter bei vollendetem 67. Lebensjahr erreicht – Bild: © bernardbodo #228016050 – stock.adobe.com

Früher in Rente gehen: Eine interessante Option

Zudem steht es allen potentiellen Versicherungsnehmern frei, auch vorzeitig in den Ruhestand zu gehen.
Dennoch wird die Rente erst ab 65 bzw. 67 Jahren ausgezahlt. Für dieses Verfahren ist es notwendig, zuerst einen Antrag beim Deutschen Rentenversicherung Bund zu stellen. Damit die Zahlung rechtzeitig erfolgt, sollten Betroffene diesen Antrag mindestens drei Monate vor Rentenbeginn stellen.

Die zukünftige Entwicklung des Renteneintrittsalters

Im Jahr 2018 betrug das durchschnittliche Renteneintrittsalter hierzulande 64,1 Jahre. Dementsprechend arbeiteten Deutsche zu diesem Zeitpunkt rund zwei Jahre länger als vor 20 Jahren. Im Gegenzug sehnen sich immer mehr Menschen nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance, die einen früheren Eintritt ins Rentenalter einschließt.

Wer allerdings schon mit 63 Jahren Rente beziehen möchte und deshalb nicht die vorgeschriebenen 45 Versicherungsjahre nachweist, muss Abschläge in Kauf nehmen.

Eine Altersrente ohne Abschläge erhalten nur Personen, die das reguläre Renteneintrittsalter nachweisen.

Entwicklung des Renteneintrittsalters
Im Jahr 2018 betrug das durchschnittliche Renteneintrittsalter hierzulande 64,1 Jahre – Bild: © pikselstock #298891023 – stock.adobe.com

Hilfreiche Tipps, um früher in Rente zu gehen

Wer bei der Rente keine Abschläge in Kauf nehmen möchte, kann ab dem 50. Lebensjahr Sonderzahlungen an die Rentenkasse leisten. Eine sinnvolle Option ist die von der Bundesregierung vorgeschlagene Flexi-Rente, welche eine vorgezogene Altersrente samt Hinzuverdienst einschließt. Wer sich trotz dieser Umstände mehr Freizeit wünscht, kann auch einfach die Rentenabschläge in Kauf nehmen.

Unter Umständen ist es ebenfalls möglich, ein sogenanntes Arbeitszeitkonto einzurichten. Falls der Arbeitgeber diesem Konzept zustimmt, kann ein entsprechendes Konto über die Rentenversicherung eingerichtet und unter „Überstunden und nicht genommenen Urlaub einzahlen“ geführt werden. Im Laufe der Zeit entsteht ein Guthaben, das Arbeitnehmer vor dem eigentlichen Rentenbeginn beanspruchen können.

Rentenbeginn ohne Abschläge bei außerordentlichen Ansprüchen

Bestimmte Personengruppen können früher ohne Abschläge in den Ruhestand gehen, falls außerordentliche Ansprüche vorliegen. Entsprechende Voraussetzungen sind beispielsweise erfüllt, wenn Betroffene als Berufssoldat tätig waren, für lange Zeit einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten nachgegangen sind oder eine attestierte Behinderung von mindestens 50 Prozent vorliegt.

Alternativ ist ein Nachweis zur Einzahlung in die Rentenkasse über mindestens 45 Jahre erforderlich.

Wie viel Geld ist im Ruhestand zum Leben erforderlich?

Viele Menschen benötigen im Ruhestand weniger Geld, als sie am Ende ihres Berufslebens zur Verfügung hatten. Statistiken zufolge benötigen Menschen im höheren Alter ungefähr 70 Prozent ihres letzten Nettogehalts, ohne größere Einbußen in Kauf zu nehmen. Dieser Anteil könnte in Zukunft etwas höher sein, da sich nicht nur die Lebenshaltungskosten erhöhen.

Zudem sind ältere Menschen mittlerweile wesentlich reisefreudiger und konsumgetrieben. Im Gegenzug sollten sich Rentner jedoch vor Augen führen, dass das Rentenniveau stetig abfällt und eine zunehmend hohe Rentenversorgungslücke entsteht. Deshalb ist es wichtiger als jemals zuvor, die gesetzliche Rente über eine private Altersvorsorge zu erweitern und sich nicht ausschließlich auf gesetzliche Rentenzahlungen zu verlassen.

Wie viel Geld ist im Ruhestand zum Leben erforderlich?
Statistiken zufolge benötigen Menschen im höheren Alter ungefähr 70 Prozent ihres letzten Nettogehalts, ohne größere Einbußen in Kauf zu nehmen – Bild: © Seventyfour #244431058 – stock.adobe.com

Geläufige Methoden der privaten Altersvorsorge

Wer zusätzliches Geld für den Ruhestand ansparen oder früher in Rente gehen möchte, sollte auf Finanzmittel wie Bausparverträge, Sparbücher, Tagesgeldkonten, Optionen betrieblicher Altersvorsorge oder Lebensversicherungen setzen.

Zahlreiche Deutsche besitzen ebenfalls ein Eigenheim und zahlen im Erwerbsleben Hypotheken ab, um im hohen Alter darin mietfrei leben zu können. Spezielle Methoden der privaten Altersvorsorge sind Angebote wie die Rürup-Rente, Riester-Rente oder eine private Altersvorsorge mit ETF.