Hochbeet anlegen
Die Idee des Hochbeets ist eigentlich schon alt und dennoch erlebt sie in den letzten Jahren neuen Aufschwung. Kein Wunder, denn die Vorteile liegen klar auf der Hand: Ideale Wachstumsbedingungen, eine reiche Ernte und vor allem bequemes Gärtnern ohne Rückenschmerzen.
Auch in Bezug auf die Hochbeetgestaltung sind der Fantasie nahezu keine Grenzen gesetzt, sodass das Hochbeet einen dekorativen Blickfang für den Garten darstellen kann. Wie auch Sie sich ein Hochbeet anlegen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Hochbeet?
Bei einem Hochbeet handelt es sich um eine erhöhte Beetfläche, auf der Gemüse, Kräuter oder Salat angebaut werden können.
Der Unterschied zu herkömmlichen Beetflächen ist, dass ein Hochbeet über das übliche Höhenniveau hinausgeht.
Die Anbaufläche ist hier nicht ebenerdig, sondern erhöht. Geschichtet wird das Ganze mit verschiedenen Materialien, die verrottbar sind. Dazu werden in der Regel Gartenabfälle, wie Laub, Wurzelreste und Baumschnitt verwendet. Erst die oberste Schicht stellt die eigentlich nutzbare Humusschicht dar.
Der Rahmen des Hochbeets bestehen meist aus Restbrettern oder massiven Balken, Varianten aus Stein, Fiberglas oder Kunststoff gibt es ebenfalls. Eine kurzfristigere Variante sind zum Beispiel auch geflochtene Weidenruten.
Was sind die Vorteile eines Hochbeets?
Ein Hochbeet wird meist zum Anbau von Gemüse verwendet. Doch auch Blumen, zum Beispiel Wildblumen für Bienen und Schmetterlinge lassen sich darin kultivieren. Der größte Vorteil des Hochbeets ist es, dass dies auch dort möglich ist, wo sonst kaum Platz für ein Beet wäre. So können sich zum Beispiel auch Menschen mit Balkon und Terrasse den Traum von einem eigenen Beet realisieren.
Doch auch im Garten ist ein Hochbeet durchaus nützlich, denn es erleichtert das Arbeiten und Gärtnern ungemein. Aufgrund seiner Höhe ist langes Bücken, Hocken und Knien nicht mehr nötig. Dadurch, dass die Zusammensetzung des Substrats perfekt auf die Pflanzen (Welche Pflanzen eignen sich fürs Hochbeet?) abgestimmt werden kann, gedeiht hier in der Regel alles besonders gut. Das liegt vor allem an den verschiedenen Schichten im Hochbeet. Diese sind rein aus organischen Materialien, wie Ästen, Laub oder Grünabfällen zusammengesetzt und somit deutlich reicher an Nährstoffen als andere Erde. Das schlägt sich natürlich auch auf die Ernte nieder. Der natürliche Verrottungsprozess im Inneren des Hochbeets produziert eine natürliche Wärme, welche das Pflanzenwachstum fördert.
Zu den Vorteilen gehört auch, dass es Nacktschnecken und anderen ungebetenen Gästen schwerer gemacht wird, an die Pflanzen heranzukommen.
Last but not least: Ein Hochbeet stellt einen tollen Blickfang dar, Sie können dahinter zum Beispiel eine Sitzecke oder einen Sonnenplatz einrichten, einen Komposthaufen verstecken oder den Garten optisch unterteilen.
Die Vorteile im Überblick:
- Beetpflanzung auch für Balkon und Terrasse möglich,
- höhere Erträge als im Flachbeet,
- angenehme und rückenfreundliche Arbeitshöhe,
- dekorativer Blickfang für den Garten und
- weniger Schnecken und andere Fressfeinde.
Nachteile hat ein Hochbeet eigentlich kaum. Einzig die höheren Kosten am Anfang fallen ins Gewicht, die es bei einem herkömmlichen Bett eher nicht gibt. Doch wer handwerklich etwas bewandert ist, kann hier viel in Eigenleistung erledigen, wobei dann nur noch der Faktor Zeit als nachteilig zu betiteln wäre. Kein Nachteil, aber ein wichtiger Hinweis ist, dass das Hochbeet auf dem Balkon oder Terrasse nicht direkt auf dem Boden steht, da sich sonst Staunässe bilden kann.
Zudem ist natürlich die Statik zu beachten, damit das Hochbeet nicht zu schwer wird.
Der optimale Standort für ein Hochbeet
Das Hochbeet sollte im Optimalfall immer einen Standort in der Sonne erhalten. Wenn es also möglich ist, legen Sie es in Nord-Süd-Richtung an. Damit bekommen die Pflanzen die bestmöglichen Lichtverhältnisse. Dabei macht es erst mal keinen Unterschied, ob Sie in Ihrem Hochbeet Gemüse, Salat, Kräuter oder Blumen anpflanzen.
Zudem sollte das Hochbeet auf einer möglichst freien Fläche angelegt werden, sprich nicht unter hohen Bäumen, Sträuchern, Hecken oder anderen schattenspendenden Gewächsen.
Hier bekommen die Pflanzen mitunter zu wenig Licht und werden so am Wachstum gehemmt. Ausnahme ist natürlich, wenn im Hochbeet ohnehin Gewächse landen, die sich im Halbschatten und Schatten wohlfühlen. Auch im Hochbeet selbst sollten sich die Pflanzen nicht gegenseitig das Licht wegnehmen.
Deshalb ist eine sinnvolle Staffelung der Größe nach empfehlenswert. Pflanzen, die hochwachsen kommen auf die Seite, die nach Norden ausgerichtet ist, Richtung Süden jene, die weniger hoch wachsen. Sinnvoll ist es zudem, das Beet gleich in der Nähe einer Wasserversorgung anzulegen, das erspart Zeit und Mühe.
Benötigte Materialien für das Hochbeet
Egal, ob Sie sich für ein vorgefertigtes Hochbeet entscheiden oder dazu, es komplett selbst zu bauen, etwas Zeit und Mühe muss eingeplant werden. Doch es lohnt sich in jedem Fall, denn das Hochbeet ist einmal aufbaut langfristig und ganzjährig nutzbar. Wer auf dem Gebiet noch absoluter Neuling ist, kann sich erst mal an einem Bausatz versuchen oder fertige Hochbeete kaufen.
Um das Hochbeet fachgemäß zu füllen, benötigt es von unten nach oben aufsteigend folgende Materialien:
- Engmaschiges Drahtgitter: möglich ist zum Beispiel Kaninchengitter, um Wühltiere und Nager fernzuhalten.
- Grobe Bestandteile: klein geschnittene Äste funktionieren als Drainage und Belüftungsgitter. Der Verrottungsprozess wird zudem beschleunigt.
- Gartenabfälle: zum Beispiel Grasschnitt, Laub oder Stroh.
- Pflanzerde: es reicht normale Gartenerde, die nicht besonders hochwertig sein muss.
- Reifer Kompost und
- Gute Blumenerde oder spezielle Erde für Gemüse und Kräuter.
Damit sich die einzelnen Schichten etwas setzen können, sollte das Hochbeet einige Wochen unberührt bleiben und dann noch mal mit Erde aufgefüllt werden. Nun kann es losgehen mit der Bepflanzung!