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Low Carb oder Low Fat – wodurch nimmt man schneller ab?

Low Carb oder Low Fat
Low Carb oder Low Fat – wodurch nimmt man schneller ab? - Bilder: © lblinova #258628979 stock.adobe.com und © aamulya #296379930 stock.adobe.com und

Derzeit ist das Abnehmen ohne Kohlenhydrate ein totaler Trend geworden. Man verspricht gute Erfolge. Vor einigen Jahren hieß es noch, dass eine fettarme Ernährungsweise der Schlüssel zum Abnehmen mit Erfolg wäre. Doch was ist nun die bessere Variante? Sicher ist, dass beide Diäten Erfolge erzielen, wenn man diszipliniert dran bleibt. Andersfalls schlägt leider der Jojo-Effekt mit voller Härte zu. Viele Menschen sind verunsichert und wissen nicht so Recht, was nun die bessere Lösung sein soll. Die Wahrheit wird wohl ungefähr in der Mitte liegen, denn es ist sicher, dass man durch beide abnehmen wird.
Was man ganz klar sagen muss ist, dass es nicht ausreicht nur seine Ernährung umzustellen, wenn man an Übergewicht leidet und langfristig etwas verändern möchte. Dazu gehört viel mehr. Man sollte den ganzen Lebensstil verändern und anpassen. Dazu gehört vor allem regelmäßiger Sport und weniger Kalorien. Übergewicht entsteht nämlich durch einen Kalorienüberschuss über längere Zeit in Kombination mit Bewegungsmangel. Bedeutet kurz gesagt, dass man mehr Kalorien zu sich nimmt, als man anschließend verbraucht.

Die Wissenschaft hat sich ebenfalls mit der Frage beschäftigt, was nun der bessere Weg zum Abnehmen ist. Welche Methode hilft langfristig und ist besser umsetzbar? Die Reduktion von Fetten oder der Verzicht auf Kohlenhydrate? Es wurden bereits Studien darüber veröffentlicht, die die Diäten miteinander verglichen haben.

Die Studien

Während bei der Low-Carb-Gruppe der Insulinspiegel stark gesunken ist und die Fettverbennung größer war, konnte die Gruppe der fettreduzierten Diät mehr Körperfett abbauen. Die Gruppe mit der Fettreduktion konnte zwar nicht so viel Gewicht verlieren, hat aber mehr Körperfett abgebaut, als die Gruppe mit der Low-Carb-Diät.

Studien - Low-Carb oder Low-Fat
Während bei der Low-Carb-Gruppe der Insulinspiegel stark gesunken ist und die Fettverbennung größer war, konnte die Gruppe der fettreduzierten Diät mehr Körperfett abbauen – Bild: © NIKCOA #335828989 stock.adobe.com

Weniger ist besser – aber weshalb?

Bis vor kurzer Zeit ging man davon aus, dass eine Fettreduktion der Schlüssel zum Erfolg ist. Dass Low Carb genau so gut sein soll, wie Low Fat ist überraschend. Man ging bisher davon aus, dass Fett für die überflüssigen Pfunde verantwortlich sei, doch dem ist nicht so.

Die meisten Diäten waren darauf ausgerichtet das Fett vom Ernährungsplan zu streichen.

Jetzt machen es viele Stars vor, sie essen weniger Kohlenhydrate, um ihrer Traumfigur näher zu kommen. Beide Diäten haben aber gemeinsam: Weniger ist mehr.

Definition Übergewicht und Folgen

In der Regel ist es ziemlich schwer kontinuierlich dasselbe Gewicht zu halten, vor allem, wenn man ohne Plan isst und immer das, worauf man gerade Lust hat. Der eine verstoffwechselt es besser, der andere bekommt hinterher einen Schreck, wenn er auf der Waage steht und eben gar nicht auf sein Gewicht, seine Ernährung und seinen Lebensstil geachtet hat. Jeder, der schon einmal eine Diät ausprobiert hat weiß, dass es nicht leicht ist diszipliniert dran zu bleiben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Übergewicht ab einem Body-Mass-Index von über 25. Unter fettleibig werden die Menschen eingestuft, die einen BMI von über 40 haben.

Wichtig ist es jedoch abzuwägen, wie der Lebensstil ist. Muskeln wiegen auch etwas, so wird ein/eine Bodybuilder/Bodybuilderin natürlich mehr wiegen, aber trotzdem nicht danach aussehen. Allgemein die Menschen, die viel Krafttraining ausüben und viele Muskeln haben, haben meistens ein höheres Gewicht, das bedeutet dann aber nicht, dass sie übergewichtig sind, auch wenn der BMI über 25 ist. Letztendlich muss man immer das Gesamtbild betrachten.

Durch das Übergewicht werden viele Krankheiten begünstigt, wie zum Beispiel:

  • Krebs
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Diabetes
  • Hohes LDL-Cholesterin
  • Alzheimer

Übergewicht kann also schwere Folgen mit sich ziehen, daher sollte man dagegen unbedingt etwas unternehmen.

Body-Mass-Index
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Übergewicht ab einem Body-Mass-Index von über 25 – Bild: © Olivier Le Moal #119412445 stock.adobe.com

Die Low-Carb-Diät

Hierbei handelt es sich um eine kohlenhydratreduzierte Ernährung. Sie wird auch als ketogene Diät bezeichnet. Ziel dieser Diät ist es, dass die Kohlenhydrate reduziert werden und durch Fette und Proteine ersetzt werden. Dabei gibt es verschiedene Konzepte. Bei der Atkins-Diät (eine Form der Low-Carb-Diät) wird am Anfang z.B. komplett auf Kohlenhydrate verzichtet.

Kohlenhydrate werden in Zucker umgewandelt und dieser Zucker lässt den Blutzuckerspiegel in unserem Körper ansteigen.

Um diesen wieder zu senken schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin von den B-Zellen aus und dieses Insulin hemmt wiederum die Fettverbrennung. Bedeutet im Endeffekt, je mehr Kohlenhydrate man zu sich nimmt, desto weniger Fett kann man verbrennen.
Wenn man also eine längere Zeit auf Kohlenhydrate verzichtet bzw. sie nur in ganz geringen Mengen verzehrt, ist der Organismus gezwungen den Stoffwechsel umzustellen. Daraus resultiert der katabole Zustand des Körpers, dieser ist nun gezwungen seine Energie aus den Fettreserven zu ziehen.

Low-Carb
Bei der Low-Carb-Diät
handelt es sich um eine kohlenhydratreduzierte Ernährung – Bild: © lblinova #258628979 stock.adobe.com

Die Low-Fat-Diät

Bei dieser Art der Diät werden nicht die Kohlenhydrate drastisch reduziert, sondern die Fette. Der Fettgehalt der gesamten Nahrung, die man zu sich nimmt, soll bei maximal 60 Gramm liegen. Generell ist es so, dass bei dieser Art der Diät länger durchgehalten wird. Die Nebenwirkungen sind deutlich geringer. Da die meisten Menschen gerne Nudeln und Kartoffeln essen, was sie bei dieser Diät dürfen, reagieren sie eher weniger mit Stimmungsschwankungen.

Hier ist es möglich den Speiseplan abwechslungsreich zu gestalten. Die Fettzufuhr muss zwar eingeschränkt werden, aber dies ist relativ leicht umsetzbar. Beispielsweise kann man zu Light-Käse-Produkten greifen und fettarme Milch kaufen. Um langfristig Gewicht abzunehmen, sollte man nicht mehr als 30% Fett am Tag zu sich nehmen. Man muss bei dieser Diät im Prinzip auf fast gar nichts verzichten.

Low-Fat-Diät
Bei der Low-Fat-Diät werden nicht die Kohlenhydrate drastisch reduziert, sondern die Fette – Bild: © aamulya #296379930 stock.adobe.com

Welche Diät ist nun die Bessere?

Welche Diät nun die Bessere ist, ist schwer zu sagen. Beide Diäten haben ihre Vor- und Nachteile. Bei der Low-Carb-Diät wird man zwar schneller mehr Gewicht verlieren, jedoch hat man da leider mit mehr Nebenwirkungen zu kämpfen, wie zum Beispiel:

  • Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen
  • Heißhunger
  • Verstopfung
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Das war so gut wie gar nicht bei der Low-Fat-Diät der Fall. Dafür benötigt man bei der Low-Fat -Diät länger Zeit um sein Gewicht zu reduzieren. Die Gefahr eines Jojo-Effekts ist bei beiden Diäten aber sehr hoch. Wenn man auf lange Sicht sein Leben verändern möchte und das Gewicht reduzieren möchte, kommt man nicht drum herum einiges zu verändern.
Nichts geht über eine ausgewogene Ernährung. Wer sich nicht zu helfen weiß, sollte sich am Besten beraten lassen. Es wäre gut, wenn man genau seinen Grundumsatz und Leistungsumsatz berechnet. So kann man sich einen Plan erstellen. Aber auch Sport und allgemeine Bewegung dürfen nicht fehlen, um sich auf lange Sicht in seinem Körper wohl zu fühlen und sein Gewicht einigermaßen halten zu können. Meistens ist der Erfolg bei solchen Diäten leider nur von kurzer Dauer.