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Mieten für Büros sinken

Mieten für Büros sinken
Mieten für Büros sinken - Bild: © naka #259981583 – stock.adobe.com

Die Corona-Pandemie hat so manchen Schaden angerichtet. Nicht zuletzt auf dem Immobilienmarkt. Die Mieten für Büros sinken. Aktuell wird vorausgesagt, dass die ohnehin schon gesunkenen Preise im Zuge des Corona-Virus noch weiter fallen werden. Besonders lukrativ wären dann Räume in den Toplagen Deutschlands und Europas.

Aber warum genau sinken die Mieten für Büros, während die Preise für Wohnimmobilien eher steigen? (Immobilien- und Mietpreise steigen seit Corona weiter)

Mietpreise abhängig von konjunktureller Entwicklung?

Begutachtet man die Daten seit Beginn der 1990er Jahre kann man erkennen, dass die Preise für gewerbliche Immobilien eine immense Reaktion auf konjunkturelle Entwicklungen zeigen. Tatsächlich spüren wir die gesamte wirtschaftliche Entwicklung zunehmend kurzfristig auf den Märkten, denn die Preise oder besser gesagt Mieten für Büroräume werden häufig zwischen den Vermietern und Unternehmen ausgehandelt.

Doch nicht nur die Konjunktur selbst, sondern in erster Linie Angebot und Nachfrage bestimmen die Mietpreisentwicklung.

Genauer gesagt besteht ein Zusammenhang zwischen den beiden Faktoren, denn durch die Konjunktur kommt es automatisch zu einer geringeren Nachfrage für Büros.

Besteht dann auch noch ein Überangebot, reagieren die Mitpreise noch schneller. Viele Ursachen, eine Wirkung: Die Mieten für Büros sinken. Jetzt wäre also eine passende Gelegenheit, derartige Räumlichkeiten zu günstigen Preisen anzumieten. Aber wie findet sich das geeignete Objekt? Eine Möglichkeit besteht darin, Büros online über Vergleichswebseiten suchen, denn die Leerstände sind aktuell weiterhin niedrig.

Arbeiten von zuhause
Gerade jüngere Mitarbeiter bevorzugen das Arbeiten von zuhause, denn sie sind so deutlich flexibler – Bild: © Marina Andrejchenko #323693724 – stock.adobe.com

Warum sinken nun die Preise?

Verantwortlich für den Mietpreis-Rückgang bei Büros sind vor allem strukturelle Veränderungen und keine konjunkturellen. Seit Beginn der Corona-Krise waren Menschen in vielen Bereichen und Branchen dazu gezwungen, von zu Hause aus zu arbeiten und andere Personen oder Gruppen, so auch Kollegen in Büros, zu meiden. Während des Lockdowns war die Homeoffice-Lösung ein provisorisch geschaffener Arbeitsplatz, der widererwartend gut ankam und funktionierte. Wenn vorher viele Firmen und Unternehmen gegen dieses Arbeitsmodell waren, können sie nun und vor allem aufgrund der anhaltenden Situation, kaum mehr ein Verbot aussprechen.

Gerade jüngere Mitarbeiter bevorzugen das Arbeiten von zuhause, denn sie sind so deutlich flexibler.

Doch auch die ältere Generation hat sich schnell an die neue Situation gewöhnt und die Vorteile des Homeoffice kennen- und lieben gelernt. Das könnte dazu führen, dass die Menschen auch in Zukunft ein „Büro“ zuhause präferieren werden und / oder sogar darauf bestehen (Ist Homeoffice die Zukunft?). 

Homeoffice-Trend drückt auch auf lange Sicht die Preise

Die aktuelle Prognose geht dahin, dass die Preise auch in Zukunft niedrig bleiben werden. Das liegt vor allem daran, dass das Homeoffice-Konzept auch für Arbeitgeber seine Vorzüge hat. Werden keine oder weniger Büroräume benötigt, sparen sie sich diverse Kosten.

Das wiederum kann dazu führen, dass die Mieten für Büros auch dann niedrig bleiben, wenn die Wirtschaft wieder anspringt. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Unternehmen ihre Räume nach der Krise nicht mehr als reine Arbeitsflächen, sondern eher als Ort des kreativen Austauschs wahrnehmen. So kann es passieren, dass die Büros von der Innenstadt eher an den Rand oder in Vororte verlegt werden.

Großstädte besonders betroffen

Besonders stark spiegeln sich die sinkenden Mieten für Büros übrigens in den deutschen Großstädten wieder. In München oder Düsseldorf werden die Preise voraussichtlich m 15% sinken, in Berlin ungefähr ein Fünftel und beim Kauf sogar bis zu 35 Prozent. Stuttgart liegt, was die Miete anbelangt, mit 9,5% weit unter den anderen Städten, doch auch hier könnte der Kaufpreis um 28% zurückgehen.

Auch in den Nachbarländern Deutschlands zeichnet sich diese Tendenz ab. So sinken die Büromieten gleichermaßen in Paris, Wien, Lissabon und Mailand.