FinanzenWirtschaft

Kredite für Jungunternehmer

Kredite für Jungunternehmer
Kredite für Jungunternehmer - Bild: © nenetus #150655156 – stock.adobe.com

Mit einer Existenzgründung erfüllen sich viele Jungunternehmer einen großen Traum. Ganz gleich, ob eigene Erfindungen, gute Geschäftsideen oder bisher erlangte interessante Kundenkontakte zu dieser Entscheidung bewegen. Für viele angehende Selbständige (Wege in die Selbständigkeit -Hilfreiche Tipps) erfüllt sich mit einer Existenzgründung der Wunsch, sich selbst beruflich zu verwirklichen.

Fördergelder und Bankdarlehen kombinieren

Allerdings ist für eine erfolgreiche Existenzgründung neben dem clever durchdachten Businessplan ebenfalls ein erheblicher Kapitaleinsatz notwendig.

Doch was tun, wenn das Eigenkapital für die Verwirklichung dieser Pläne nicht genügt? Spätestens dann ist Handlungsbedarf gefragt. Denn neben einem klassischen Kredit dürfen nahezu alle Jungunternehmer auf staatliche Förderprogramme von Bund und Ländern zurückgreifen – oder all diese Optionen miteinander kombinieren.

Der Schritt in die Selbständigkeit ist mit Unsicherheiten verbunden

Ist ein Jungunternehmer auf ein Darlehen angewiesen, sind die meisten Banken zunächst skeptisch. Schließlich erscheint der erste Schritt in die Selbständigkeit vielen Banken zu unsicher und nur schwer kalkulierbar. Insbesondere Direktbanken sagen nur ungern eine Kreditvergabe zu.

Stattdessen kommen Gründerkredite von Instituten wie der staatlichen Förderbank KfW in Betracht.

Alternativ stehen Kreditplattformen zur Wahl, welche die Darlehen von privat für Gründer vermitteln.

Eine umfassende Beratung ist ein wichtiger Service

Speziell auf die Bedürfnisse von Jungunternehmern zugeschnittene Kredite sind immer die beste Methode, da Existenzgründer neben finanzieller Unterstützung zumeist ebenfalls auf eine umfassende Beratung angewiesen sind. Vergleiche verschiedener Angebote sind durchaus angebracht. Schließlich spricht nichts dagegen, parallel zu den Angeboten der eigenen Hausbank ebenfalls mehrere Gegenangebote von anderen Kreditinstituten einzuholen.

Dabei spielen nicht nur die Zins- und Tilgungskonditionen eine entscheidende Rolle. Genauso wichtig ist es bei der Wahl eines geeigneten Ansprechpartners, den Service und Beratungsangebote zu berücksichtigen.

Jungunternehmer bereichern die Volkswirtschaft

Jungunternehmer sind ein wichtiger Bestandteil einer Volkswirtschaft. Mit visionären Ideen erschaffen Existenzgründer neue Arbeitsplätze und setzen beim technologischen Wandel neue Ausrufezeichen.

Dennoch betrachten viele Banken sogenannte Start-Up-Unternehmen als finanzielles Risiko. Zahlreiche Start-ups scheitern. Als Folge dessen erhalten Kreditinstitute die ausgezahlten Darlehenssummen schlimmstenfalls nicht komplett zurück. Starten die Unternehmen erfolgreich durch, profitieren Kreditinstitute nicht zwangsläufig von dieser positiven Entwicklung. Schließlich sind die Gewinnoptionen für Banken relativ begrenzt. Aus diesem Grund lassen die meisten Banken Vorsicht walten und finanzieren nur einen Teil der Gründungskosten der Start-Ups. Vorzugsweise entscheiden sich Kreditgeber für gut abzusichernde Posten wie Firmenwagen.

Aufwendungen für Werbung, Miete oder Personal bedürfen häufig einer anderweitigen Finanzierung. Eine Option sind Risikokapitalgeber, die Unternehmensanteile für die Kapitaleinlagen erhalten. Ist das neu gegründete Unternehmen allerdings erfolgreich, können hohe Renditen erzielt werden, welche das finanzielle Risiko der Geldgeber reduzieren.

Wichtige Tipps für Jungunternehmer

Gute Konditionen für eine Finanzierung zur Existenzgründung bietet in aller Regel die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Wer von diesen Konditionen profitieren möchte, ist jedoch auf eine Kooperation mit der Bank angewiesen. Denn es ist für Jungunternehmer unumgänglich, für die Aufnahme eines KfW-Kredits ein Kreditinstitut als Zwischenstation auszuwählen.

KfW - Kreditanstalt für Wiederaufbau
Gute Konditionen für eine Finanzierung zur Existenzgründung bietet in aller Regel die KfW – Bild: © nmann77 #360207269 – stock.adobe.com

Crowdinvesting ist eine weitere interessante Option für Gründer, die sich insbesondere in den USA vielversprechende Finanzierungsform für Existenzgründer bewährt hat. Mittlerweile setzt sich dieser Finanzierungstrend auch hierzulande durch. Wer sein geplantes Start-Up der Öffentlichkeit überzeugt präsentiert, darf somit durch die Unterstützung von Privatinvestoren auf eine zusätzliche Finanzspritze hoffen. Abhängig von der Branche und besonderen Bedingungen existieren zahlreiche weitere Möglichkeiten für eine erfolgreiche Finanzierung eines Start-Up-Unternehmens. Die Vielfalt reicht von Leasings und Lieferantendarlehen über eine Zusammenarbeit mit Venture Capital-Firmen bis hin zu auf Existenzgründer spezialisierte “Business Angels”.

Details zum KfW Jungunternehmen Kredit

Geförderte Existenzgründerdarlehen sind auf dem Weg in die erfolgreiche Selbständigkeit eine wichtige Unterstützung. Eine gute Wahl ist der Gründerkredit ERP, der seit Dezember 2015 zu besonders günstigen Konditionen zur Wahl steht. Das Kürzel “ERP” steht für das European Recovery Program, das sich als offizielle Bezeichnung des Marshall-Plans durchsetzte. Weil die im Vorfeld vergebenen milliardenhohen Beträge stetig zurückgezahlt wurden, hat sich dessen Sondervermögen mittlerweile auf mehr als das Vierfache des Wertes erhöht. Die KfW offeriert unterschiedliche Gründerdarlehen wie ERP-Kapital, den ERP-Gründerkredit StartGeld, den ERP-Gründerkredit Universell sowie den ERP-Startfonds für technologische Unternehmen.

Unter diesen Möglichkeiten ist der ERP-Gründerkredit StartGeld für kleine Firmen besonders gut geeignet.

Pro Firma verleiht die KfW bei diesem Angebot eine Summe von maximal 100.000 Euro. Diese Offerte gilt mittlerweile sogar für Unternehmen, die schon seit mindestens drei Jahren firmieren und noch nicht länger als fünf Jahre bestehen.

Besonderheiten des ERP-Gründerkredits StartGeld

Zum Erhalt dieses Darlehens benötigen Gründer kein Eigenkapital. Sowohl Gewerbetreibende als auch Freiberufler können diesen Kredit für Jungunternehmer beantragen. Eine Gründung im Nebenerwerb ist ebenfalls gestattet, falls sich die Firma mittelfristig zum Vollerwerbsbetrieb wandeln soll. Dank durch EU-Programme zugesagte Zinsen bewegen sich Garantien deutlich unter den Konditionen für einen klassischen Ratenkredit. Wer mehr Geld als 100.000 Euro benötigt, kann aus anderen Produkten wählen. Allerdings ist der ERP-Startfonds mit einer Eigenkapitalbeteiligung verbunden, so dass Existenzgründer die Geschäftsanteile an die KfW abgeben müssen.

Erschwerend kommt hinzu, dass diese Finanzierungsoption ausschließlich für Technologieunternehmen konzipiert ist. Während für den Erhalt von ERP-Kapital ein Eigenkapitalanteil von zehn Prozent notwendig ist, bedarf es für eine Zusage des ERP-Gründerkredits Universell bestimmten Sicherheiten.

Voraussetzungen für eine Beantragung eines KfW Jungunternehmen Kredits

Als die Kreditanstalt für Wiederaufbau Ende der 1940er Jahre für eine Verwaltung von ERP-Mitteln ins Leben gerufen wurde, sollte das Finanzinstitut ausdrücklich keine Konkurrenz zu bestehenden Banken darstellen. Deshalb ist eine Beantragung finanzieller Unterstützung ausschließlich über reguläre Kreditinstitute möglich. Diese Banken kontrollieren in aller Regel die Tragfähigkeit und Seriosität der Geschäftsmodelle. Wer als junges Unternehmen einen KfW-Kredit aufnehmen möchte, sollte sich zunächst an eine Bank wenden, die Geschäftskunden akzeptiert.

Da zahlreiche Direktbanken ausschließlich Privatkunden betreuen, vergeben die Institutionen auch keine Darlehen an Unternehmer. Darlehen für Selbständige sind hingegen überwiegend an eine erfolgreiche geschäftliche Aktivität von ein oder zwei Jahren gebunden. Die Deutsche Kreditbank ist eine von wenigen Direktbanken, die ebenfalls mit Geschäftsleuten kooperiert. Zudem offerieren klassische Großbanken wie die Deutsche Bank oder Commerzbank Kredite für einen erfolgreichen Start.